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Karibik Kreuzfahrt mit der Independence of the Seas

Karibik Kreuzfahrt mit der Independence of the Seas von Royal Caribbean International

6 Tage ab/bis Port Everglades vom 30.11.-05.12.2015 nach Labadee, Haiti und Falmouth, Jamaika

Reisebericht der Karibikkreuzfahrt mit der „Independence of the Seas“ von Royal Caribbean International ab/bis Port Everglades nach Labadee, Haiti und Falmouth, Jamaica vom 30.11.-05.12.2015

Sonntag, 29. November 2015: Anreise nach Miami, Florida

Die Anreise nach Florida erfolgt in der Regel mindestens einen Tag vor dem geplanten Beginn der Kreuzfahrt. Aufgrund der Ankunftszeit der meisten Überseeflüge in Miami und der recht frühen Abfahrtszeit der Kreuzfahrtschiffe, ist eine Anreise am selbigen Tag nicht zu empfehlen. Die Übernachtungsmöglichkeiten in und um die Metropole Miami sind ebenso vielfältig wie die Varianten sein individuelles Vorprogramm zu gestalten. Da unsere Kreuzfahrt am Folgetag in Port Everglades beginnen wird und wir einige Programmpunkte in Fort Lauderdale geplant haben, wählen wir ein entsprechendes Hotel in der Nähe von Fort Lauderdale.

Nach ca. 10 Stunden Flugzeit erreichen die Maschinen aus Deutschland in der Regel den Flughafen Miami, die Einreiseformalitäten laufen seit geraumer Zeit elektronisch und voll automatisiert ab, so dass in der Theorie keine lange Kontrolle an einem der Schalter mehr erforderlich ist. Funktioniert das Einlesen des Reisepasses oder das Scannen der Fingerabdrücke nicht wie vorgesehen, führt weiterhin kein Weg daran vorbei, einen der Schalter aufzusuchen und dem Beamten brav seine Fragen zu beantworten um am Ende der Prozedur den begehrten Stempel im Reisepass zu erhalten.

elektronische, automatisierte Einreise in den USA

Foto: elektronische, automatisierte Einreise in den USA

Nachdem alle Kontrollstellen sowie der Zollschalter passiert sind, bringt uns der ebenfalls vollautomatisierte Metromover – eine kostenlose Elektro-Hochbahn – direkt zum Gebäude in dem alle bekannten Mietwagenfirmen zu finden sind. Die Schalter sind zu dieser Zeit leer, das Auto der entsprechenden Kategorie schnell ausgesucht und die Fahrt in Richtung Fort Lauderdale in weniger als 45 Minuten nach der Landung angetreten. Je nach Lage des Hotels und Verkehrssituation beträgt die Fahrtzeit über die Interstate (Autobahn) 95 nicht mehr als eine Stunde. Für die meisten Autobahnen wird in Florida eine geringe Maut erhoben, welche in Bar an Mautstationen beglichen werden kann. Besitzer eines so genannten Sun Pass können die Mautstationen direkt passieren.

Um die wesentlichen Dinge der Reise nicht aus den Augen zu verlieren und weil Florida nun auch kein extrem exotisches Reiseziel mehr ist, sehen wir davon ab jede Minute unseres Aufenthalts in allen Details darzulegen und hier einen persönlichen „Florida-Ratgeber“ zu präsentieren.   

Montag, 30. November 2015: Einschiffung auf der Independence of the Seas

Den Mietwagen abgegeben und mit dem Busshuttle zum Cruise Terminal in Port Everglades gefahren, beginnt dort sogleich die Einschiffung auf der „Independence of the Seas“ von Royal Caribbean International. Ein Großteil der Passagiere auf dieser Karibikkreuzfahrt kommt aus Nordamerika, Kanada und Mexico. Der Grund dafür liegt auf der Hand, denn eine 6-Tage Kreuzfahrt zu den Destinationen Labadee auf Haiti und Falmouth auf Jamaica steht bei Deutschen bzw. Europäischen Urlaubern nicht auf der Prioritätenliste und ist vielmehr als abwechslungsreiches Zusatzprogramm für einen längeren Aufenthalt in Florida zu sehen.

Trotz seiner Größe von 154.407 BRZ wirkt die „Independence of the Seas“ im Vergleich zu manch anderem Kreuzfahrtschiff der Mitbewerber im Hafen durchaus elegant und schnittig. Am Schornstein fällt uns sofort ein Baugerüst, das fehlende Royal Caribbean Logo sowie eine silberfarbene Röhre auf – nicht gerade ansprechend aber am Ende gut für die Umwelt. Die „Independence of the Seas“ bekommt einen Abgasfilter (Scrubber) nachgerüstet.

Die Einschiffung erfolgt sehr zügig - für uns aufgrund der Diamond Plus Clubstufe noch etwas beschleunigter. Es bleibt vor der obligatorischen Seenotrettungsübung noch Zeit, die bereits eingetroffenen Koffer in den vorgesehenen Verstaumöglichkeiten der Kabine zu entleeren. Insgesamt stehen in den Schränken rund 30 Bügel zur Verfügung, was auch für eine größere Anzahl an Kleidungsstücken bzw. für eine längere Kreuzfahrt ausreichen dürfte. Die Balkonkabine der Kategorie D1 bietet mit 23km² deutlich mehr Platz als manche Suite auf anderen Kreuzfahrtschiffen. Selbst mit ausgeklappter Bettcouch für eine dritte Person ist die komplette Kabine weiterhin begehbar, was keine Selbstverständlichkeit ist.

Deutlich mehr Platz als bei den meisten Mitbewerbern steht auch auf dem Balkon zur Verfügung, auf welchem ohne Probleme drei Sonnenliegen und ein großer Tisch Platz finden würden. Drei Stühle und ein kleiner Tisch sollen hier aber reichen, wirken beinahe verlassen auf der riesigen Freifläche.

Kabine 7676 Kat. D1

Foto: Kabine 7676 Kat. D1

Die geplante Poolparty zum Auslaufen um 17:00 Uhr fällt aufgrund von starken Regenfällen leider aus. Dies soll die gute Stimmung zu Beginn unserer Kreuzfahrt jedoch nicht trüben, zumal Kapitän Vidos für morgen eine deutliche Wetterbesserung verspricht. Einen Cocktail gönnen wir uns dennoch und lassen diese Kreuzfahrt entspannt beginnen.

Neben dem üblichen Tagesprogramm „Cruise Compass“ finden wir für unseren 6-jährigen Sohn ein eigenes Tagesprogramm – den „Kids Daily Planner-  in dem alle möglichen Aktivitäten aufgelistet sind, auf der Kabine. Da unser Sohn inzwischen keinen Babysitter mehr braucht und auch gerade aus der Altersgruppe der 3-5-jährigen (Aquanauts) rausgefallen ist, hat er nun die Möglichkeit an einem maßgeschneiderten Programm für 6-8-jährige (Explorers) teilzunehmen. Zwischen 08:00 – 22:00 Uhr wird den Kids ein spannendes Bordprogramm geboten, welches Mal- und Bastelstunden, Sportaktivitäten, Gesangswettbewerbe, Ballspiele und sogar Abendessen für die Kinder beinhaltet. Der Adventure Ocean Kids Club ist sowohl an Seetagen als auch an Hafentagen geöffnet und befindet sich nicht in dunklen, abgelegenen Kellerräumen sondern oben auf  Deck 12 in zentraler Lage am Heck der „Independence of the Seas“.

Wir buchen noch schnell eines der angebotenen Internetpakete und kommen in den Genuss des schnellsten Internets bzw. der schnellsten Datenübertragungsraten, welche es aktuell auf See gibt! Wie man uns mitteilt, wechseln die Paketangebote und Preise nicht nur zwischen Europa und den USA sondern auch schon mal innerhalb verschiedener Reisezeiträume. Daher sollte man sich stets an Bord über aktuelle Angebote in diesem Zusammenhang informieren. Clubmitglieder erhalten, je nach Clubstufe, mitunter auch noch gesonderte Raten. Zu empfehlen ist in jedem Fall ein „Unlimited“ Internetzugang über den gesamten Reisezeitraum bei dem es auch nicht mehr erforderlich ist, sich auszuloggen. Auch wenn wir es bisher nicht vermisst haben, ist es schon ein bedeutender Fortschritt und erleichtert den Aufenthalt an Bord ungemein, wenn permanent eine Wi-Fi-Verbindung besteht. Ob man im Urlaub nun dauerhaft mit der Außenwelt verbunden sein muss sei mal dahingestellt, wer beruflich aber auf eine funktionierende Netzverbindung angewiesen ist und auch im Urlaub nicht auf den Laptop verzichten kann, der wird in jedem Fall begeistert sein.  Egal ob auf den öffentlichen Toiletten, in den Fahrstühlen oder den Außenbereichen – das Netz steht überall und tadellos.

Um mal ein Preispeispiel zu nennen: Der unbegrenzte Zugang für ein Mobilgerät beträgt pro Tag 18,75 US $, für ein zweites Gerät erhält man 50% Ermäßigung. Bucht man für die komplette Kreuzfahrt ein Unlimited-Paket, so werden zwischen 100,- bis 140,- US $ fällig, je nach Clubstufe und Anzahl der angemeldeten Geräte. Das mag zunächst viel klingen, ist aber im Vergleich zu anderen Angeboten beinahe schon günstig, denn für diesen Preis erhält man ein funktionierendes, blitzschnelles Internet – ohne Zeitlimit! Vorbei sind bei Royal Caribbean International die Zeiten in denen man ewig warten muss, bis Mails abgerufen oder verschickt sind. Letztendlich gewinnt man zusätzliche Urlaubszeit, da kein zusätzliches Zeitfenster mehr eingeplant werden muss, um an einem der bisherigen Wi-Fi-Stationen über eine nervig langsame Datenleitung Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen. Urlaub und Internet sind in der heutigen Zeit kaum noch zu trennen. Royal Caribbean International hat dies erkannt und zeigt auf beeindruckende Weise, was technisch derzeit möglich ist.

Die „Independence of the Seas“ nimmt derweil Kurs auf Labadee, Haiti, während wir einen ersten Rundgang über alle Decks starten. Alle Details zu den öffentlichen Bereichen der „Independence of the Seas“ haben wir in einem aktuellen Schiffsportrait zusammengefasst (Link folgt).

Nach Beendigung unseres Rundgangs sind wir wieder einmal überzeugt von der Großzügigkeit und dem Platzangebot an Bord eines Megaliners von Royal Caribbean International, im Vergleich zu vielen anderen Kreuzfahrtschiffen der Mitbewerber. Auf den Kabinengängen können sich problemlos zwei Menschen begegnen, vor den Fahrstühlen kommt es selten zu größeren Menschenansammlungen, nach der Seenotrettungsübung verteilen sich die Gäste nach nur wenigen Minuten wieder und überall sind Sitzmöglichkeiten zu finden. Zwischen den Tischen in allen Restaurants ist ausreichend Platz, an den Pools stehen die Liegen nicht dicht gedrängt und obwohl das Schiff mit mehr als 3.600 Personen ausgebucht ist, entsteht zu keiner Zeit das Gefühl von Enge.

Dass es an Bord aktuell einige Baustellen gibt, soll unsere Urlaubsfreude nicht schmälern, ist aber auch nicht unbedingt einen Pluspunkt wert. Am Schornstein wird der bereits erwähnte Scrubber aufgebaut, weshalb an der Backbordseite kein Zugang zur Lounge auf Deck 14 besteht. Die dort auf Deck 14 gelegene Seven Hearts Lounge ist aus diesem Grunde geschlossen, die Decks 12 und 13 auf der Backbordseite (unter der Baustelle) sind ebenfalls gesperrt. Auf der Royal Promenade befindet sich neben dem Promenade Café eine weitere Baustelle. Dort wo bisher der Future Cruise Counter lag, der nun auf Deck 06 umgezogen ist, entsteht eine neue kulinarische Einrichtung. Leider geht von dieser Baustelle entsprechender Lärm aus. Die Bewohner der darüber liegenden Kabinen beklagten sich mehrfach an der Rezeption. Natürlich ist es nicht möglich, für jede Veränderung auf dem Schiff eine Werft aufzusuchen, dennoch darf die Frage gestellt werden, ob man gewisse Änderungen nicht günstiger hätte planen können?! Das wird nun aber nicht unser Themenschwerpunkt, sollte lediglich nicht unerwähnt bleiben.

Independence of the Seas Windjammer Buffet Restaurant

Foto: Independence of the Seas Windjammer Buffet Restaurant

Zum Abendessen wählen wir heute das Windjammer Buffet Restaurant. Hier sind wir in doppelter Hinsicht überrascht, denn haben wir die Auswahl der Speisen auf der „Allure of the Seas“ in diesem Restaurant eher als mager empfunden, so finden wir auf der „Independence of the Seas“ ein mehr als üppiges Angebot vor. So sind wir es prinzipiell von unseren Kreuzfahrten mit Royal Caribbean International gewohnt gewesen. Überaus angenehm ist die Anordnung der Buffetstationen, die in kleinen Inseln über einen großflächigen Bereich verteilt sind. Dadurch wird vermieden, dass sich lange Schlangen bilden – ein tolles Konzept. Alle Buffetstationen sind in mehrfacher Anzahl mit selbigen Gerichten und Salaten vorhanden, was abermals für eine Auflockerung der Menschenmenge sorgt.

Als besonders positiv zu vermerken sind einige Durchsagen - von denen es an Bord insgesamt angenehm wenige gibt - die darauf hinweisen, dass der Gast nach dem Essen die Tische nicht unnötig „belegen“ sollte, damit alle Gäste in den Genuss kommen, gemeinsam mit der Familie an einem Tisch sitzen zu können. Oh, was würden wir uns eine solche Durchsage und Ordnung bei einer bekannten, anderen Reederei aus Deutschland wünschen! 

Grundsätzlich empfiehlt es sich, bereits vor der Kreuzfahrt Gedanken über die angebotenen Landausflüge zu machen und ggf. auch bereits zu buchen. Das sichert in jedem Fall die zum Teil begrenzten Plätze bei ausgefallenen Aktivitäten. Da wir auf dieser Kreuzfahrt aber die Privatstrände von Royal Caribbean International anlaufen und auf Jamaica eine individuell geführte VIP-Tour gebucht haben, sind die angebotenen Landausflüge für uns nicht weiter relevant.

Nicht ganz günstig gelöst ist das Konzept der „My Time Dining“ Option, denn auch wenn die verfügbaren Kapazitäten bereits bei Kreuzfahrtbuchung limitiert werden, so kommt es unter Umständen zu großen Engpässen im Hauptrestaurant.

Der große, über drei Decks reichende Speisesaal ist in drei Ebenen aufgeteilt und trennt die Gäste der ersten und zweiten Tischzeit von jenen Gästen, welche die „My Time Dining“ Option gewählt haben. Problematisch wird es dann, wenn alle Gäste spontan um 17:30 Uhr speisen möchten. Wir fragen uns natürlich, warum man sich dann nicht direkt auf die erste Tischzeit festlegt?! Wie dem auch sei, das Konzept bringt aus unserer Sicht Unruhe in den Ablauf. Die Wahl einer der klassischen Tischzeiten ist letztendlich deutlich angenehmer und vermeidet es, abends in einer langen Schlange vor dem Restaurant zu stehen um am Ende gesagt zu bekommen „Nein, Sie können nicht um 18:00 Uhr sondern erst um 20:45 Uhr speisen. Oder der andere Fall „Nein, heute können Sie gar keinen Platz mehr bekommen“. Letztere Situation zwingt den Gast nun dazu in eines der Spezialitätenrestaurants zu gehen oder aber am Buffet zu speisen. Einen erheblichen Vorteil genießen die Mitglieder ab der Clubstufe Diamond, welche bevorzugt eine Tischreservierung erhalten.

Independence of the Seas Hauptrestaurants über drei Decks

Foto: Independence of the Seas Hauptrestaurants über drei Decks

Es empfiehlt sich in jedem Fall, schon am ersten Abend einen Tisch zu selbiger Uhrzeit für die gesamte Kreuzfahrt zu reservieren. Entscheidet man sich dann spontan, in eines der Spezialitätenrestaurants zu gehen (Verfügbarkeiten vorausgesetzt!), so behält man am Folgetag trotzdem den ursprünglich reservierten Tisch im Hauptrestaurant. Mit einer flexiblen und freien Wahl die Essenszeit täglich neu zu wählen, hat dieses Konzept aus unserer Sicht nichts zu tun. Reservieren muss ich trotzdem und das möglichst frühzeitig. Wo ist da also der Unterschied zum klassischen Konzept der damaligen Tischzeiten? Wo ist die Flexibilität an dieser Stelle? Im Gegenteil, es ist stressig und nervig, sich darum kümmern zu müssen wo man nun einen freien Tisch bekommt. Am selbigen Abend zur gewünschten Uhrzeit in einem Restaurant nach Wahl kurzfristig einen Platz zu bekommen, ist fast unmöglich.

Unser Tipp daher: „Bei Kreuzfahrtbuchung die klassische 1. oder 2. Tischzeit wählen und spätestens am Einschiffungstag die gewünschten Spezialitätenrestaurants buchen!“ Das entspannt die Lage deutlich.

Dienstag, 01. Dezember 2015: ein Tag auf See

Frühaufsteher kehren bereits um 06:30 Uhr zum Early Bird in das Windjammer Restaurant ein und trainieren die Kalorien anschließend ab 06:00 Uhr im gut ausgestatteten, großen Fitnessraum wieder ab.

Wie von Kapitän Vidos angekündigt, beginnt der Tag mit einem wunderbaren Sonnenaufgang und geradezu warmen Temperaturen von 28 Grad.

Morgendämmerung an Bord der Independence of the Seas

Foto: Morgendämmerung an Bord der Independence of the Seas

Ein Seetag an Bord der „Independence of the Seas“ lässt sich nach den individuellen Wünschen eines jeden Reisegastes frei gestalten. Sehr angenehm ist es, dass hier von den Mitreisenden keine Sonnenliegen reserviert werden und den ganzen Tag lang immer genügend freie Liegen verfügbar sind. Die Mehrzahl der amerikanischen Reisegäste hält sich ohnehin im klimatisierten Spielcasino auf oder trifft sich zum Bingo in einer der Lounges. Alternativ nimmt man an einer Kunstauktion, an Sportaktivitäten oder an einem Kochkurs teil. Langeweile kommt definitiv nicht auf. Am Surf Simulator - dem Flow Rider – ist ebenfalls den ganzen Tag lang Hochbetrieb. Wenig anders sieht es an der Rock Climbing Wall und im H2O Wasserbereich für die Kids aus. Die Stimmung an Bord ist bestens.  

Flow Rider Surfsimulator Independence of the Seas

Foto: Flow Rider Surfsimulator Independence of the Seas

Für den heutigen Abend wählen wir das Steakhaus, den Chops Grille. Der Aufpreis von 25,- US $, welcher sowohl auf der deutschsprachigen Internetseite von Royal Caribbean International als auch auf diversen, weiteren Portalen zu lesen ist, stimmt nicht mehr – aktuell werden 35,- US $ pro Person abgerechnet. Immer noch ein fairer Preis, wenn man die gebotene Qualität mit der in einem gehobenen Steakhaus an Land vergleicht.

Independence of the Seas Chops Grille Restaurant

Foto: Independence of the Seas Chops Grille Restaurant

Um 22:30 Uhr findet auf der Royal Promenade eine 70er Jahre Party statt – die Stimmung dort wird besonders durch die anwesenden, mexikanischen Reisegäste wunderbar aufgelockert. Um 23:00 Uhr findet sich auf der Royal Promenade kaum noch ein freies Plätzchen, man hat das Gefühl das gesamte Schiff swingt im Rhythmus der Musik über die Wellen der Karibischen See.

Mittwoch, 02. Dezember 2015: Labadee, Haiti

Der Morgen beginnt wieder mit einem Sonnenaufgang wie aus dem Reiseprospekt. Pünktlich um 08:00 Uhr erreicht die „Independence of the Seas“ den Liegeplatz in der Buccaneer´s Bay, nördlich von Labadee. Bis zur Einführung der Oasis-Class wurden die Kreuzfahrtgäste noch mit Tenderbooten an Land gebracht. Seit wenigen Jahren machen die Kreuzfahrtschiffe nun an einer großen, weit in die Bucht hineinragenden Pieranlage fest.

Zugegeben, wir waren etwas skeptisch bzgl. dieser Destination im Hinblick auf Dauerbespaßung, Menschenmassen und typisch amerikanischer Urlaubskultur. Wird man sich dem alkoholisierten Partyvolk während der Liegezeit auch entziehen können? Liegt man dicht gedrängt in 10er Reihen auf Sonnenliegen am Strand und atmet permanent einen Duftgemisch aus Sonnencreme und Schweiß ein? Gut, wir wären selbst Schuld gewesen, wollten diese Destination aber unbedingt einmal selbst erlebt haben. Vor einigen Jahren besuchten wir mit der „Majesty of the Seas“ die Royal Caribbean Privatinsel Coco Cay und waren positiv überrascht von diesem Aufenthalt. Wir sind gespannt.

Labadee ist eine dicht bewaldete Halbinsel im Norden der Insel Haiti. Das von Royal Caribbean International gepachtete Areal ist weiträumig von Zäunen umgeben um sicher zu stellen, dass keine Einheimischen das Landstück nutzen.

Independence of the Seas, Buccaneers Bay, Labadee, Haiti

Foto: Independence of the Seas, Buccaneers Bay, Labadee, Haiti

Die Kreuzfahrtpassagiere laufen vom Schiff aus zunächst auf den Dragon´s Plaza zu, auf dem sich die Dragon´s Tram Station befindet. Eine kleine Eisenbahn auf Gummireifen bringt die Gäste zum anderen Ende des Landstücks, zur Town Square Tram Station bzw. zur Columbus Cove Tram Station. Das gesamte Gebiet lässt sich jedoch auch wunderbar zu Fuß erkunden. Royal Caribbean International zahlt für jeden Touristen eine Einreisegebühr von ca. zehn Dollar an den haitianischen Staat. Während der Liegezeiten der Kreuzfahrtschiffe werden ausgewählte Haitianer auf dem Gelände als Servicekräfte und an den Souvenirständen als Verkäufer beschäftigt. Es ist Kreuzfahrtpassagieren nicht erlaubt, das eingezäunte Gebiet zu verlassen!

Über die bescheidenen Lebensumstände, die außerhalb dieser künstlichen Ferienwelt zu finden sind, darf man sich heute nicht zu viele Gedanken machen. Zu sehr würde das die Urlaubsstimmung trüben. Nur eine Bucht weiter liegt das eigentliche Fischerdorf Labadie, welches sich auch außerhalb des abgesperrten Bereiches befindet und somit ebenfalls nicht besucht werden darf.

Adrenaline Beach, Labadee, Haiti

Foto: Adrenaline Beach, Labadee, Haiti

Wenden wir uns wieder dem Urlaubsparadies Labadee zu. Labadee ist im Grunde eine Welt für sich und reflektiert in keiner Weise den historischen Werdegang der Insel sondern den Lifestyle von Royal Caribbean International. So finden sich dort diverse Strohdach-Bars, wie die Schooner Bar oder der Dragon´s Breath Pub, Plätze mit Verkaufsständen, eine Arztstation, Toiletten, Wasserrutschen, Sportanlagen, Kinderspielplätze uvm.

Sämtliche Wassersportaktivitäten werden an der Buccaneer´s Bay gebucht, von dort aus beginnen auch die kostenpflichtigen und geführten Ausflüge. Das Angebot ist scheinbar unbegrenzt und schließt Sightseeing, Adventure, Watersport und Relaxation gleichermaßen ein. Für eine Fahrt mit der bekannten Zip-Line, der Dragon´s Breath Flight Line, von einem 150m hohen Hügel aus zur 800m entfernten Talstation muss man stolze 99,75 US $ pro Person berappen. Vergleichsweise günstig erscheint dagegen eine Fahrt mit dem Jet Ski zum Preis von 29,75 US $ für 50 Minuten. Eine 4-minütige Fahrt in der relativ neuen Achterbahn, dem Dragon´s Tail Coaster, entlang des Hügels ist für 25,75 US $ zu buchen.

Dragon´s Flight Zipline, Labadee, Haiti

Foto: Dragon´s Flight Zipline, Labadee, Haiti

Rund um die Dragon´s Plaza reihen sich der Dragon´s Breath Pub, das Dragon´s Café, der Dragon´s Lookout Point sowie die Talstation der Zip-Line aneinander. Hier beginnt auch der längste Strand der Halbinsel, der Adrenaline Beach. Direkt dahinter liegen der Town Square sowie der Artisan´s Market, auf dem die Gäste die Handwerkskunst der Einheimischen erwerben können – offiziell zumindest. Warum unter der einen oder anderen Holzskulptur ein „Made in Mexico“-Aufkleber zu finden ist, hinterfragen wir an dieser Stelle nicht weiter. 

Am Columbus Cove finden sich Badematten, Trampoline, aufblasbare Burgen, Eisberge und Baumstämme zum Spielen für Kids und Teens.

Barefoot Beach, Labadee, Haiti

Foto: Barefoot Beach, Labadee, Haiti

Unweit entfernt liegt Nellie´s Beach, ein Traumstrand der flach ins Wasser abfällt und somit auch für Familien mit kleineren Kindern geeignet ist. Vom Nellie´s Beach aus beginnen die Kayaktouren. Wer es besonders exklusiv mag, der mietet sich eine der großen Beach Cabanas mit eigener Badeplattform, Terrasse und Buttler. Pro Cabana werden hier 295 US $ berechnet. Noch exklusiver wird es in den Beach Cabanas am Barefoot Beach Club. Diese liegen direkt über dem Wasser auf einem Felsen und sind mit 395 US $ auch noch etwas teurer. Der Barefoot Beach Club ist ein exklusiver Bereich für Gäste der Grand Suiten an Bord der Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean International.

Entlang der künstlich angelegten Wanderpfade ist die Halbinsel Labadee wunderbar zu erkunden. Zur Mittagszeit wird in den verschiedenen, über das Gelände verteilten Grillstationen ein leckeres Barbecue serviert. Abgerechnet werden die Getränke übrigens über die Schiffskarte.

Labadee ist letztendlich ein idyllisches Urlaubsparadies inmitten tropischer Natur. Wer Fun und Action sucht ist hier ebenso richtig wie der nach Erholung suchende Urlauber, der einfach nur an einem feinsandigen Strand bei einem leckeren Cocktail entspannen möchte. Natürlich gibt es mehrere Bands, viel Live-Musik und jede Menge Remmidemmi – wenn man es denn möchte. Gegen Nachmittag, etwa zwei Stunden vor Abfahrt des Schiffes, entwickelt sich das Areal sogar zu einer vollkommenen Oase der Ruhe. Dann wenn die meisten Passagiere zurück an Bord sind, sich die Strände komplett leeren, die Verkaufsstände schließen und die Bands verstummen, dann ist nur noch das rauschen der Wellen vom Adrenaline Beach sowie das Zwitschern der Papageien zu hören. Wir sind letztendlich sehr positiv überrascht und würden jederzeit wieder eine Kreuzfahrt buchen, in deren Routenplan Labadee zu finden ist.

Es muss ja nicht immer die spektakulärste und tiefgründigste Kulturgeschichte sein, die es zu erkunden gilt.  

Independence of the Seas Sonnenuntergang

Foto: Independence of the Seas Sonnenuntergang

Heute Abend kehren wir auf unseren reservierten Plätzen im Hauptrestaurant King Lear ein.   

  • Alle Bilder aus Labadee, Haiti >>Link<<

Donnerstag, 03. Dezember 2015: Falmouth, Jamaika

Wieder beginnt der Tag mit einem farbenfrohen Sonnenaufgang, bevor wir gegen 08:00 Uhr den Hafen von Falmouth auf Jamaika erreichen. Wenngleich die Stadt im Norden Jamaikas mit ihren knapp 8.000 Einwohnern einen sehr gut erhaltenen, historischen Stadtkern besitzt, liegt unser Augenmerk heute auf zwei Attraktionen in der Nähe von Ocho Rios. White River Tubing und die Dunn´s River Falls stehen auf dem Programm.

Hafen von Falmouth, Jamaika

Foto: Hafen von Falmouth, Jamaika

Die heutige Fahrt haben wir individuell über einen örtlichen Anbieter gebucht, um den zu erwartenden Besuchermassen zu entgehen. Die Tour ist so gelegt, dass wir sie entgegen des  Programmverlaufs der Kreuzfahrtreedereien unternehmen. Zunächst fahren wir mit dem Auto entlang der Küstenstraße A1 vorbei an der Discovery Bay, Runaway Bay, St. Ann´s Bay ins 1,5 Stunden entfernte Ocho Rios. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis wir den glasklaren White River erreichen. Hier wartet eine angenehme Erlebnisfahrt mit aufgeblasenen LKW-Schläuchen auf uns, auf denen wir in einer sehr kleinen Gruppe den Fluss hinab, durch kleine Stromschnellen hindurch, gut eine Stunde lang unterwegs sind. Das White River Tubing ist eine lockere Erlebnistour für die ganze Familie und nicht mit den üblichen Wildwasserfahrten anderer Regionen zu vergleichen. 

White River Tubing Jamaika

Foto: White River Tubing Jamaika

Als wir am frühen Nachmittag den großen Parkplatz der unweit entfernt gelegenen Dunn´s River Falls erreichen, beginnt sich dieser gerade zu leeren. Die meisten Ausflugsbusse steuern die Wasserfälle am frühen Morgen als erste Tagesetappe an. Diese Wasserfälle sind nur eine der vielen Attraktionen auf Jamaika, zählen zweifelsfrei aber zur bekanntesten und beliebtesten. Von der Schönheit dieser 55m hohen Wasserfälle, die in mehreren, flachen Kaskaden eine hübsche Felslandschaft hinunter plätschern, ist zur Hauptbesuchszeit kaum etwas zu erkennen. Die Dunn´s River Falls sind nämlich zu Fuß zu erklimmen, was wohl der Hauptgrund für ihre Attraktivität ist und täglich mehrere Tausend Besucher anlockt.

Dunn´s River Falls and Park, Jamaika

Foto: Dunns River Falls and Park, Jamaika

Grundsätzlich werden die Besucher beim Erklimmen der Wasserfälle von einem Guide in größeren Gruppen begleitet, es ist jedoch auch möglich die Wasserfälle sowie die vielen, kleineren Seen alleine zu erkunden. Entlang der Dunn´s River Falls führen gut ausgebaute Wege und Holzstege, so dass immer wieder die Möglichkeit besteht, auch Teilstrecken zu erkunden. Die eigentlichen Wasserfälle sind an drei Stellen zu erklimmen, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen. Als wir die Wasserfälle im schönen Naturpark schließlich erreichen, sind kaum noch andere Touristen vor Ort, so dass wir dieses Naturschauspiel richtig genießen können. Unser Reiseführer hat nicht zu viel versprochen. Nach einem gut 2-stündigen Aufenthalt treten wir die Rückfahrt in den Hafen von Falmouth an.  

Dunn´s River Falls Ocho Rios Jamaika

Foto: Dunns River Falls Ocho Rios Jamaika

Die ausgefallene Poolparty von Port Everglades wird heute bei bestem Wetter und karibischen Musikklängen nachgeholt. Dazu wird ein üppiges Barbecue um die beiden Hauptpools aufgebaut. Wieder neigt sich ein Tag dem Ende, wird zuvor von einem wunderschönen Sonnenuntergang gekrönt.

Alle Bilder aus Falmouth, Jamaika >>Link<<

Freitag, 04. Dezember 2015: ein Tag auf See

Über Florida, Teilen von Mexiko und Kuba sowie dem Golf von Mexiko tummeln sich noch immer die Tiefdruckgebiete und bescheren der gesamten Region starke Niederschläge und Winde. Aus diesem Grund entschließt man sich, mit der „Independence of the Seas“ nicht die Westroute zurück nach Port Everglades zu fahren sondern denselben Weg zurück in östlicher Richtung. Das garantiert für den heutigen Tag noch einmal allerfeinsten Sonnenschein und heiße Temperaturen.

Das heutige Programm an Bord ist abermals sehr vielfältig und bunt gemischt, bietet letztendlich für jeden Geschmack die passende Auswahlmöglichkeit. Das Küchenteam zaubert innerhalb weniger Minuten am Main Pool ausgefallene Figuren aus Obst und Gemüse, gleich nebenan veranstalten die amerikanischen Reisegäste am Sport Pool unterschiedliche Wettbewerbe und die Glücksspielbegeisterten treffen sich noch einmal im Casino der „Independence of the Seas“.

Cocktails Independence of the Seas

Foto: Cocktails Independence of the Seas

Am Nachmittag steht neben dem Kofferpacken noch ein farbenfrohes und interessantes Highlight auf unserem persönlichen Programm – die Royal Caribbean Eisshow. Diese sehen wir zwar nicht zum ersten Mal, freuen uns aber erneut auf eine faszinierende Darbietung aus Show und Musik. Das Showprogramm wechselt in regelmäßigen Abständen, so dass auch für Royal Caribbean Stammfahrer stets Grund besteht, die Show noch einmal zu besuchen. Aktuell läuft an Bord „Strings, a World Adventure on Ice”.

An einer Eisshow interessierte Gäste sollten stets einen Blick in den Cruise Compass werfen, denn es werden keine Eintrittskarten mehr ausgegeben, welche die Besucherzahl regeln. Derzeit werden im Tagesprogramm jeweils 8 Musterstationen (ja, selbige Nummern der Sammelplätze bei der Seenotrettungsübung) pro Vorführung abgedruckt, nach denen den Gästen die Möglichkeit eingeräumt wird, die Show zu besuchen. Je nachdem welcher Musterstation die Reisegäste angehören, ist nun der Besuchszeitraum für die Eisshow festgelegt. Eine durchaus angenehme Änderung, denn so entfällt das lange Warten in einer Schlange an der Rezeption.

Strings, a World Adventure on Ice, Independence of the Seas

Foto: Strings, a World Adventure on Ice, Independence of the Seas

Samstag, 05. Dezember 2015: Ausschiffung in Port Everglades

Bereits in der Nacht kommen wir mit der „Independence of the Seas“ wieder in die Reichweite der Tiefdruckgebiete, welche Windstärken zwischen 6-8 sowie jede Menge Niederschläge im Gepäck haben. Dieses Wetter erwartet uns auch bei der Ankunft in Port Everglades.  

Die Ausschiffung verläuft relativ schnell und reibungslos, die Koffer stehen entsprechend der zugeteilten Nummern in den vorgesehenen Abschnitten im Hafenterminal. Positiv zu bemerken ist abschließend, dass am Ausschiffungstag keine lästigen Borddurchsagen zwangsweise alle Passagiere in aller Frühe aus den Betten jagen. Es werden lediglich die einzelnen Ausschiffungsgruppen durchgesagt, dies auch nur auf Englisch und nicht in zehn weiteren Sprachen. Eine sehr angenehme Regelung.

Für uns steht jetzt ein Verlängerungsaufenthalt an der Westküste Floridas an. Aus diesem Grunde steuern wir erneut die Vermietstation an, diesmal am Flughafen von Fort Lauderdale. Unser Reisebericht der Karibik Kreuzfahrt mit der „Independence of the Seas“ findet an dieser Stelle seinen Abschluss.

  • Bildergalerie aller Fotos der Karibikkreuzfahrt >>Link<<
  • Bildergalerie Independence of the Seas Innenaufnahmen >>Link<<
  • Schiffsportrait und Details zur “Independence of the Seas >>Link<<

Alle Kreuzfahrten mit der „Independence of the Seas“ können bei uns gebucht werden. Senden Sie uns einfach eine unverbindliche Anfrage per Mail an kontakt@kreuzfahrten-mehr.de oder rufen Sie uns an unter 04893-4288535.

Beratung und Buchung:

Alle Kreuzfahrten mit der "Independence of the Seas" der Reederei Royal Caribbean International können bei uns direkt gebucht werden. Kontaktieren Sie uns einfach unverbindlich per Mail an kontakt@kreuzfahrten-mehr.de oder telefonisch unter 04893-4288535.