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Reisebericht Ocean Majesty Kreuzfahrt Norwegische Fjorde ab/bis Kiel vom 14.-21. Juni 2014

Reisebericht Teil 3 Vik, Flam, Bergen und Seetag

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Tag 5: 18. Juni 2014 „Zauberhafte Welt der Fjorde“  Vik und Flam

Zum Sonnenaufgang um kurz nach 04:00 Uhr öffnete sich die Wolkendecke langsam, wenn auch sehr zögerlich. Die kleinen Lücken ließen die Sonnenstrahlen jedoch in Form scharfkantiger Lichtstrahlen auf die Berge treffen, was eine beeindruckende Kulisse schuf.

Sonnenaufgang an Bord der Ocean Majesty auf dem  Weg nach Vik

Foto: Sonnenaufgang an Bord der Ocean Majesty auf dem Weg nach Vik

Die Fahrt in den Sognefjord kann man fast schon als Geheimtipp bezeichnen, denn kaum irgendwo ist die ca. 6-stündige Passage nennenswert beschrieben und hervorgehoben. Die Passage verdient jedoch mindestens so viel Beachtung wie die Einfahrt in den Geirangerfjord.

Ocean Majesty im Sognefjord

Foto: Oceean Majesty im Sognefjord

Der schönste Teilabschnitt sollte allerdings der zwischen Vik und Flam werden. Zunächst lief die Ocean Majesty für eine Stunde die malerisch in einer Endmuräne eines Gletschers gelegene Stadt Vik an. Vik ist Ausgangspunkt für die Tagesausflüge in Richtung Flam und bedeutet „Bucht“, was zutreffender nicht benannt werden konnte. Fantastisch anzusehen waren insbesondere die weißen, an den Hängen liegenden Häuser sowie die farbenfrohen Holzhäuer direkt am Fjordufer. Der Ort Vik zählt etwa 3.000 Einwohner und ist berühmt für seine Kirchen, wie die dreischiffige Hopperstad-Stabkirche aus dem 12. Jahrhundert.

Vik im Sognefjord

Foto: Vik im Sognefjord

Die Stadt Vik liegt im Sognefjord, welcher der längste Fjord der Welt ist. Die maximale Höhe der Felswände liegt bei über 1.000 m, die Wassertiefe bei unglaublichen 1.300 m. Schnell wird einem bewusst, wie winzig klein eigentlich so ein Kreuzfahrtschiff in der grandiosen Fjordwelt ist. Die Passage ist insgesamt über 200 km lang und hat schon zu Zeiten lange vor Beginn des Tourismus die englische und deutsche High Society, zu welcher auch Kaiser Wilhelm II gehörte, in seinen Bann gezogen.

Vangsnes am Sognefjord mit Frithjof Statue

Foto: Vangsnes am Sognefjord mit Frithjof Statue

Nach der Abfahrt in Vik folgten landschaftlich sehr reizvolle Passagen. An den Ufern säumten sich malerische Dörfer, landwirtschaftlich bewirtschaftete Felder und hübsche, von den Gipfeln der Berge stürzende Wasserfälle.

Wir passierten mit der Ocean Majesty auch den wunderschön gelegenen Ort Vangsnes in dem Kaiser Wilhelm II im Jahr 1913 eine 22,5 m hohe Kolossalstatue des Fritjofs erreichten lies, welche er den Norwegern schenkte. Die Frithjofssage ist eine altnordische Heldensage, namensgebend ist die Titelfigur Frithjof, Sohn des Großbauern Torstein Vikingson und dessen Liebe zur schönen Tochter Ingibjorg des Königs von Sogn am Sognefjord. Seit dem Jahr 1874 hat sich Vangsnes durch Komponist Heinrich Hofmann auch in musikalischer Hinsicht einen bedeutenden Namen gemacht. Der Deutsche Komponist veröffentlichte seinerzeit seine Frithjof-Sinfonie. Eine neuere musikalische Interpretation der Frithjofssage ist das Musikschauspiel „Fridtjovspelet“, das 2008 im norwegischen Vangsnes Premiere hatte. 

faszinierende Kulisse im Sognefjord an Bord der Ocean Majesty

Foto: faszinierende Kulisse im Sognefjord an Bord der Ocean Majesty

Immer enger schnürten sich die Fjordwände und immer schmaler wurde die Fahrrinne für die Ocean Majesty, bis am Ende des Fjordes die Stadt Flam auftauchte. Die Stadt Flam liegt am Aurlandsfjord, einem Seitenarm des Sognefjords. Weiterhin entdeckt man an den Ufern Landwirtschaft und viele, malerische und farbenprächtige Häuser der Norweger, die wie Farbtupfer aus der einheitlich grünen Szenerie hervorstechen.

Bauernhäuser und Felder im Sognefjord

Foto: Bauernhäuser und Felder im Sognefjord

Der Himmel war inzwischen makellos blau, der Schnee auf den Berggipfeln leuchtete mit den auf dem Wasser spiegelnden Sonnenstrahlen um die Wette.

Ocean Majesty im malerischen Sognefjord

Foto: Ocean Majesty im malerischen Sognefjord

Kurz bevor die Stadt Flam erreicht wird, liegt linksseitig am Ufer die Stadt Aurland. Flam ist mit seinen 450 Einwohnern ein sehr kleiner Ort und lebt hauptsächlich vom Tourismus. Der Name Flam bedeutet zutreffend „kleiner Ort zwischen steilen Bergen“. Beliebt und bekannt ist der Ort in erster Linie jedoch nicht aufgrund der Lage oder seiner Sehenswürdigkeiten sondern wegen der Flambahn, die dort startet und auch endet. Erbaut wurde die Bahn zwischen den Jahren 1922-1940.

die flambahn in der Naehe von Flam

Foto: die Flambahn in der Nähe von Flam

Flam gehört heute zu den meistbesuchten Kreuzfahrthäfen in Norwegen. Allerdings hatten wir auch diesmal Glück und nur ein weiteres Kreuzfahrtschiff lag mit uns im Hafen. Flam bietet seit wenigen Jahren einen Liegeplatz für große Kreuzfahrtschiffe. Weitere Kreuzfahrtschiffe können in der Bucht ankern.

Zu den Sehenswürdigkeiten in Flam zählen die Flam Kirche, die Flambahn und das Flambahnmuseum.

der kleine Ort Flam im Sognefjord

Foto: der kleine Ort Flam im Sognefjord

Flam selbst hat neben den genannten Sehenswürdigkeiten prinzipiell keine weiteren touristischen Highlights zu bieten, mal von einigen unspektakulären Aussichtshügeln abgesehen. Ein Großteil der Tagesgäste fährt von Flam aus mit der Flambahn auf die Hochebene Hardangervidda bis zum 865 m hohen Myrdal. Auf dieser Strecke passiert der Zug 21 Tunnel und bietet während der 45-minütigen, 20 km langen Fahrt immer wieder unschlagbare Aussichten auf das Flamsdal und den Fjord. Die Flambahn ist eine der steilsten Normalspur-Eisenbahnen der Welt. Fast 80 % der Strecke liegen in einer 55 % Steigung, was einer Steigung von einem Meter auf 18 m Strecke entspricht. Täglich finden 4 bis 10 Abfahrten statt. Die Gesamtfahrtdauer beträgt für die Hin- und Rückfahrt ca. 2 Stunden.

So schnell wie sich das Wetter am Morgen besserte, so schnell sollte es sich am frühen Abend auch wieder ändern. Scheinbar wie aus Geisterhand zogen dunkle Wolken über die Berggipfel hinweg in das Tal hinein. In nur wenigen Minuten änderte sich das Wetter komplett. Der blaue Himmel war verschwunden und die Sonne versteckte sich hinter dicken Wolken. Keine 20 Minuten später setzte recht starker Regen ein und nur eine Stunde später war der gesamte Fjord von grauen Wolken eingehüllt.

Uns sollte dies nicht weiter stören, denn um 20:00 Uhr ist die letzte Verbindung zum Pier gelöst worden und die Ocean Majesty legte in Richtung Bergen ab.

Süsses Mitternachtsbuffet an Bord der Ocean Majesty

Foto: süsses Mitternachtsbuffet an Bord der Ocean Majesty

Beim heutigen Abendessen sind uns erstmalig die, durch die Bauart der Ocean Majesty bedingt, schief stehenden Tische am Pool aufgefallen. Der Sinn der Tabletts, auf denen die Teller stehen wurde nun auch klar. Es ist nicht zu empfehlen, die Teller ohne Tablett auf die Tische zu stellen, denn das Deck hat ohnehin schon einen gewissen Neigungswinkel von der Mitte ausgehend zur Back- und Steuerbordseite und wird bei Kurvenfahrten noch verstärkt. Stehen nun Teller oder Gläser ohne Tablett oder Unterlage auf den Tischen, so wird man beide nicht sehr lange an ihrem Platz stehen sehen. Eine charmante, keineswegs negative Eigenart der Ocean Majesty. ;-)

Insgesamt möchten wir bei dieser Gelegenheit erwähnen, dass der Gesamtzustand der Ocean Majesty durchaus als sehr gepflegt und sehr gut bezeichnet werden kann. Nicht zu vergessen ist das beachtliche Alter einiger fast 50 Jahre alter Schiffsabschnitte. Ein Teil des Rumpfes ist sogar noch genietet. Viele relevante Dinge wie die Stahlseile der Rettungsboote an den Davits, die Stahlseile an den Bordkränen, Feuerlöscheinrichtungen, Schläuche, elektronische Teile usw. sind aus dem Jahr 2013. Kleinere Schäden werden umgehend beseitigt, Roststellen sind keine nennenswerten erkennbar gewesen und laufend wird an allen Ecken kontrolliert ob alles vernünftig ausschaut. Man sieht der Ocean Majesty ihr Alter aktuell nur aufgrund der Schiffsform an. Hatten wir schon erwähnt, dass das komplette Mobiliar auf den Außendecks und den Balkonen komplett erneuert wurde? Dinge, die ersetzt werden müssen, werden auch ersetzt. Ziel ist jedoch, das Schiff so ursprünglich zu erhalten wie möglich.

Obstbuffet an Bord der Ocean Majesty

Foto: Obstbuffet an Bord der Ocean Majesty

Tag 6: 19. Juni 2014 „Zauberhafte Welt der Fjorde“  Bergen:

Die Wetterküche hielt zur Begrüßung des Tages Nebel, Regen und einen kalten Wind bereit. Auf das Einlaufmanöver haben wir daher heute beruhigt verzichtet. Schon um 07:00 Uhr lag die Ocean Majesty fest am Pier in Bergen. Die Wettervorhersage hielt dann allerdings was sie versprach und stündlich besserte sich das Wetter bis zu einer leichten Bewölkung in Kombination mit viel Sonnenschein.

Zwar kannten wir Bergen bereits, allerdings bei deutlich unangenehmerem Wetter. Immerhin zählt Bergen zu den regenreichsten Großstädten weltweit und kommt auf weit mehr als 240 Regentage im Jahr. Also hieß der heutige Plan, so viel wie möglich zum Teil nochmals zu erkunden. Eine lange Liegezeit bis zum Abend sollte dies möglich machen.

auf dem Fischmarkt in Bergen

Foto: Auf dem Fischmarkt in Bergen

Die Stadt Bergen hat heute 270.000 Einwohner und hält relativ viele Sehenswürdigkeiten für die Besucher bereit. Obwohl Bergen Norwegens zweitgrößte Stadt ist, hat sie viel vom ursprünglichen Charme bewahrt und gefällt uns deutlich besser als Oslo. Überall findet man noch die spitzgiebeligen mittelalterlichen Kontorhäuser, auf den Hügeln stehen schmucke und liebevoll gepflegte Villen, es gibt Aussichtsstellen ohne Ende, einen tollen Fischmarkt, die berühmten Bryggen, die Festung Bergenhus, den lebhaften Marktplatz, viele Museen, ein Aquarium und zauberhafte Wohnviertel die unbedingt erkundet werden wollen.

Zunächst einmal statteten wir dem Fischmarkt einen erneuten Besuch ab, auf dem neben dem Norwegischen Lachs und dem bekannten Stockfisch (getrockneter Kabeljau) auch edler Kaviar, Riesenkrabben und unzählige Arten weiterer Fisch zu erwerben sind.

fangfrischer Fisch aus Norwegen auf dem Fischmarkt in Bergen

Foto: fangfrischer Fisch auf dem Fischmarkt in Bergen

Die Hafenstadt Bergen liegt am Byfjord und wird auch als „Tor zu den Fjorden“ bezeichnet, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Hurtigruten hier ihren Start- und Zielhafen haben. Insgesamt ist die Stadt von sieben Hügeln umgeben von denen der höchste „Ulriken“ 643 m hoch ist. Der bekannteste ist zweifelsfrei der Floyen aufgrund seiner Lage direkt oberhalb des Stadtzentrums. Auf einer Höhe von 320 m befindet sich eine große Aussichtsplattform die entweder zu Fuß, mit dem Auto oder mit der Floybahn zu erreichen ist. Die Floybahn ist eine 850 m lange elektrische Standseilbahn, die zwei Wagen zwischen dem Floyen und dem Stadtzentrum hin und her zieht. Unterwegs kann man auf drei Zwischenstationen ein- und aussteigen.

die beiden Wagen der Floybahn in Bergen

Foto: die beiden Wagen der Floybahn in Bergen

Nach dem Fischmarktbesuch zog es uns erneut in die historischen, alten Bryggen – die Kontore der Hanse-Kaufleute in Bergen. Das ehemalige Hansekontor nimmt die ganze Ostseite der Bucht Vagen ein. Nach der Gründung der Stadt Bergen im Jahr 1070 wurde sie schnell zu einem wichtigen Umschlagplatz für getrockneten Fisch aus dem Norden des Landes und Getreide aus dem Ostseeraum.

Aussenansicht der Bryggen Kontorhaeuser in Bergen

Foto: Außenansicht der Bryggen Kontorhäuser in Bergen

Im Jahr 1343 wurde dort die erste Handelsniederlassung errichtet. Obwohl alle Häuser damals aus Angst vor einem Brand ungeheizt waren, sind im Jahr 1702 durch ein verheerendes Feuer fast alle Gebäude, die zum Großteil aus Holz gebaut waren, zerstört. Der Name Bryggen bedeutet auf Norwegisch so viel wie Kai oder Landungsbrücke. In der Nachkriegszeit sind die Häuser mehr und mehr verfallen und blieben ungenutzt.

Bryggen Kontorhaeuser in Bergen

Foto: Bryggen Kontorhäuser in Bergen

Im Jahr 1955 vernichtete abermals ein Großbrand etwa die Hälfte aller Häuser. Im Jahr 1965 entscheid man sich, die alten Kontorhäuser noch einmal komplett neu zu errichten. Seit dem Jahr 1979 steht das Hanseviertel Bryggen mit seinen 60 Gebäuden auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Die schönen Holzhäuser sind die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Bergen.

die Bryggen in Bergen gehoeren zum UNESCO Weltkulturerbe

Foto: die Bryggen in Bergen gehören zum UNESCO Weltkulturerbe

Zwar ist die historische Häuserzeile schon von Außen eine reine Augenweide aber mit ausreichend Zeit im Gepäck sollte man sich unbedingt zwischen die kleinen Gassen der Häuser begeben. Heute befinden sich in den historischen Gebäuden meist Einzelhandels-,  Gastronomie-, oder Handwerksbetriebe. Auch ein Hotel sowie ein Restaurant sind dort zu finden.  

die historischen Bryggen in Bergen

Foto: die historischen Bryggen in Bergen

Wenn man den Charme der alten Häuser in vollem Umfang genießen möchte, dann empfiehlt sich ein Besuch relativ früh morgens, bevor die geführten Touristengruppen mit hunderten von Touristen dort einfallen. Man sollte es sich nicht nehmen lassen, auch einen Blick in die oberen Etagen zu werfen. Dort befinden sich in der Regel die Büros der darunter liegenden Geschäftsbetriebe aber die Inhaber dulden in der Regel die Anwesenheit von Touristen. Große Besuchergruppen scheinen diese Bereiche jedoch meist zu meiden und die Treppenaufgänge sind nicht immer leicht zu finden.

sehenswert sind auch die oberen Etagen der Bryggen in Bergen

Foto: sehenswert sind auch die oberen Etagen der Bryggen in Bergen

Hat man die Zeit und nimmt sich diese, dann vergehen problemlos 1-1,5 Stunden eh alle Winkel in diesem verzweigten Gassensystem erkundet sind. Aber Bergen hat ja noch deutlich mehr zu bieten als die historischen Kontorhäuser.

Inzwischen dominierte am Himmel die Farbe Blau, aufgelockert von kleinen Schäfchenwolken. Der ideale Zeitpunkt um in das Straßengewirr rund um die Strecke der Floybahn abzutauchen. Zwar führt eine relativ große Hauptstraße in engen Serpentinen den Floyen hinauf zum Aussichtspunkt, es empfiehlt sich aber die kleinen Nebenwege und Treppen zu nutzen. Das gesamte Wohngebiet zwischen Fjellet Nord und Skansen besteht aus malerischen Gassen, einem scheinbar undurchdringlichen Treppengewirr und zauberhaft schönen Häusern mit noch schöneren Vorgärten.

im Wohngebiet Skansen in Bergen

Foto: im Wohngebiet Skansen in Bergen

Immer wieder öffnet sich zwischen den Häusern oder hinter den Gärten der prachtvollen Wohnhäuser ein wunderbarer Blick auf die Stadt und den Hafen. An den Hängen des Floyen scheint ein Haus schöner als das andere und die Gassen sehen aus wie gerade von Künstlerhand gemalt.

in den engen Gasen des Wohnviertels Skansen

Foto: in den engen Gassen des Wohnviertels Skansen

Je länger man sich in diesem Gewirr aus Gassen und Treppen bewegt umso schönere Winkel entdeckt man. Nicht selten kommt man mit den Einwohnern ins Gespräch aber etwas Glück braucht man schon um auch einen Blick in die Privatgemächer werfen zu dürfen. Hat man allerdings diese wunderbare Gelegenheit, so sind die Eigentümer der Häuser meist zu Recht sehr stolz auf ihren Besitz. Das zeigt sich selbstverständlich auch am allgemeinen Pflegezustand der Häuser, innen wie außen. Wie auch die Kontorhäuser Bryggen sind auch die Wohnhäuser in diesem Viertel zum Großteil aus Holz gebaut.

enge Straßen schlaengeln sich den Floyen in Bergen hinauf

Foto: enge Straßen schlängeln sich den Floyen in Bergen hinauf

Vom offiziellen Aussichtspunkt auf dem Floyen ist der Blick auf Bergen und die Umgebung entsprechend der Höhe natürlich beeindruckend aber die schönsten Blickwinkel ergeben sich eindeutig auf dem Weg dort hinauf zwischen Privathäusern und Grundstücken hindurch.

Blick vom Floyen auf Bergen

Foto: Blick vom Floyen auf Bergen

Bergen ist eine Stadt, die magisch anzieht und in ihrer Schönheit wirklich begeistert. Wer noch Zeit hat, sollte einen Abstecher zur Festung Bergenhus machen, die kostenfrei besucht werden kann.

Hinter der Festung findet man zur Wasserseite hin weitere Kontorhäuser die wunderbar erhalten sind.

Der Wind nahm heute Nachmittag stetig zu, wenngleich der Himmel immer mehr aufklarte. Die Wellen schlugen inzwischen bis weit auf die Kaianlage an dem die Ocean Majesty gelegen hat. Ohne große Mühe manövrierte Kapitän Karambagias die alte Lady vom Liegeplatz weg in das Fahrwasser.

Wenige Minuten später unterquerten wir die Askoy-Brücke, die zwischen den Jahren 1989-1992 erbaut wurde. Die Askoy-Brücke ist eine Hängebrücke mit einer Hauptspannweite von 850 m. Die Gesamtlänge beträgt 1.057 m, die Höhe der Pylonen 152 m.  Auf der Liste der längsten Hängebrücken der Welt belegt sie immerhin Platz 37.

Ocean Majesty und die Askoy-Bridge in Bergen

Foto: Ocean Majesty und die Askoy-Bridge in Bergen

Fährt das Schiff nun in südlicher Richtung, so folgt hinter der Askoy-Brücke wenige Minuten später die Sotra-Brücke. Die Sotra-Brücke ist ebenfalls eine Hängebrücke die im Jahr 1971 fertiggestellt wurde. Die Hauptspannweite beträgt 468 m, die Gesamtlänge 1.236 m. Zwar ist die Gesamtlänge gegenüber der Askoy-Brücke höher aber aufgrund der geringeren Hauptspannweite belegt die Sotra-Brücke auf der Weltrangliste nur Platz 85.

Ocean Majesty und die Sotra-Bridge in Bergen

Foto: Ocean Majesty und die Sotra-Bridge in Bergen

Nach der Brückenpassage lohnt ein Blick links und rechts ans Fjordufer, denn immer wieder entdeckt man dort noch ein letztes Mal auf dem Weg hinaus auf die offene See die bunten Holzhäuser und die schönen, kleinen Ortschaften.

Haeuserszenen rund um Bergen

Foto: Häuserszenen rund um Bergen

Der heutige Abend war der offizielle Abschieds-Galaabend. Wunderbar herzlich und charmant zeigte die Crew nochmals ihr Können und verabschiedete sich mit Gesangseinlagen und Eisbomben-Paraden von den Gästen. An dieser Stelle sei zu bemerken, dass während der Galaabende KEIN Buffet als Alternative angeboten wird. Wer also partout keine Galaabende mag, der isst mittags also etwas üppiger oder es empfiehlt sich eindeutig ein anderes Schiff. Zunächst skeptisch dieser „harten“ Lösung sind beide Abende aber eine absolute Empfehlung. Die Crew schafft es, eine wunderbare Stimmung im Restaurant zu verbreiten und serviert die einzelnen Gänge dazu noch in einem bemerkenswerten Tempo, so dass man nicht zwangsweise mehrere Stunden dort verbringen muss. Der Grund für diese Regelung, an Galaabenden kein Buffet anzubieten, wird auch schnell bewusst. Alle Servicekräfte werden im Restaurant benötigt. Aus diesem Grunde läuft „der Laden“ aber auch einwandfrei und es kommt nicht zu personellen Engpässen beim Service oder der Qualität.

Am Abend nach dem Auslaufen stellte die Ocean Majesty bei einer Seestärke von bis zu 8 und einem starken Wind mit Böen um die 100 km/h auch noch ihre Seetauglichkeit unter Beweis. Die vor uns ausgelaufene „Le Boreal“ hatte deutlich mehr mit der von hinten kommenden See zu kämpfen als die alte Dame Ocean Majesty.

Der Satellitenempfang für das Fernsehprogramm funktionierte grundsätzlich fehlerfrei, nur zwischen den engen Schluchten der Fjorde kam es entsprechend zu Ausfällen. Trotz verpasstem Startspiel der Deutschen bei der Fußball WM kam es aber nicht zu Meutereien an Bord. ;-) Es sind prinzipiell alle bekannten und namhaften Fernsehsender zu sehen.

Tag 7: 20. Juni 2014 „Zauberhafte Welt der Fjorde“  ein Tag auf See:

Den letzten Tag auf See in Richtung Kiel verbrachten die meisten Gäste bei schönem Wetter auf den Freidecks der Ocean Majesty. Um 11:30 Uhr fand der obligatorische Frühschoppen mit Freibier, guter Musik und toller Stimmung am Pool statt.

Fruehschoppen an Bord der Ocean Majesty

Foto: Frühschoppen an Bord der Ocean Majesty

Das Schiff haben wir inzwischen ausführlich beschrieben und aus unserer Sicht auch bewertet. Offen geblieben sind noch die Punkte „Tenderservice“, der reibungslos ohne große Wartezeiten abläuft und immer nach Farben sortiert eine sich ändernde Reihenfolge aufweist. Zunächst kommen natürlich die Teilnehmer der Ausflüge an Land, dann die individuellen Gäste. Für alle Gruppen gilt jedoch ein Farbsystem, welches eine wechselnde, gerechte Änderung aufweist. Letztendlich sind zu keiner Zeit nennenswerte Wartezeiten entstanden.

Abendstimmung an Bord der Ocean Majesty im Oeresund

Foto: Abendstimmung an Bord der Ocean Majesty im Oeresund

Die Crew unter Kapitän Christos Karambagias, Cruise Direktorin Linda Brummer und Chefkoch Michael Bruckmoser leisten eine hervorragende und tadellose Arbeit, sind stets mit einem Lächeln im Gesicht unterwegs und lasen den Gästen die Wünsche nach kurzer Zeit von den Lippen ab bzw. kennen ihre Vorlieben und Wünsche. Letztendlich gibt es keinerlei Kritik und Tadel.  Kundenwünsche, Bemerkungen, kleinere Probleme und eine eventuell aufkommende Missstimmung unter einigen Gästen werden sofort erkannt, gelöst oder schon im Ansatz erkannt.

Auf dem Deutschen Markt ist die Ocean Majesty unserer Meinung nach derzeit das beste, klassische Kreuzfahrtschiff. Angeboten wird sie offiziell als 3-Sterne Mittelklasseschiff. Diesem Anspruch wird die alte Lady in jedem Fall gerecht, wobei wir das Schiff in einigen Bereichen deutlich besser finden. Aber was sagen schon die Sterne über den maritimen Charakter und das Flair an Bord aus!? Da ist die Ocean Majesty mit ihren fast 50 Jahren einfach unschlagbar.

  • Die komplette Bildergalerie der Kreuzfahrt mit der Ocean Majesty nach Norwegen finden Sie hier: LINK

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