Nordland Kreuzfahrt MS Artania Island, Spitzbergen, Norwegen
Reisebericht Teil 2 der 17-Tage Kreuzfahrt vom 19.06.-06.07.2013, Seetag, Torshavn, Färöer Inseln, Dänemark
Tag 2: 20.06.2013 auf See an Bord der MS Artania, 17 Tage Kreuzfahrt Island, Spitzbergen, Norwegen
Der Morgen begann mit strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und milden Temperaturen bereits recht früh, was aber nicht an den guten Betten oder anderen Störungen lag. Vielmehr lockten die ersten Motive auf das Sonnen-Deck. Um 05:00 Uhr war es bereits hell, andere Passagiere zeigten sich jedoch zu so früher Stunde noch nicht an Deck.
Foto: morgens, kurz nach Sonnenaufgang sind die Deck der MS Artania noch leer
Das Frühstücksbuffet ab 07:00 Uhr lässt grundsätzlich keine Wünsche offen und ist natürlich – wie auch die anderen Mahlzeiten – auf den deutschen Geschmack abgestimmt. Die Auswahl ist insgesamt reichhaltig und ausgewogen. Obst, Müsli, frische Brötchen, Marmelade, Wurst, Käse, Rührei, Speck, Würstchen, Toast, diverse Brotsorten…
Dem Sonnenschein und den Temperaturen sei Dank, dass wir diverse Ruhezonen und Sitzmöglichkeiten an Deck entgegen unserer Erwartungen austesten konnten. Mit diesem tollen Wetter hatten wir nicht gerechnet.
Zwischen Frühstück und Mittagessen lockten frische Austern auf das Lido-Deck.
Foto: trockene Kehlen braucht an Bord der MS Artania niemand zu befürchten
Etwas irritiert hat uns eine Regelung bzw. deren Umsetzung beim Mittagessen. Die Restaurants nicht in Badeschuhen zu betreten ist für uns grundsätzlich eine Selbstverständlichkeit. Dass aber auch keine hochwertigen Schuhe die nackte Fußbereiche zeigen erlaubt sind, erscheint doch etwas arg überzogen. Mit freundlichem aber bestimmtem Ton wurden entsprechende Personen dem Restaurantbereich verwiesen. Insbesondere für Gäste mit Gehbehinderung keine schöne Tatsache, den kompletten Weg zur Kabine nun wegen einiger nackter Hautbereiche an den Füßen zurücklegen zu müssen. Das kann die geplante Essenszeit schon mal um gut 20 Minuten verschieben, wie wir feststellten.
Foto: im riesigen Artania Pool kann man seine Bahnen ziehen - so große Pools findet man nicht mal auf allen neuen Schiffen!
Noch irritierender erschien die von uns beobachtete Umsetzung und Konsequenz. Offenbar galt diese Regelung nur für einen überwachten Eingangsbereich. Alle anderen Zugänge waren problemlos auch ohne geschlossene Schuhe oder die Kombination „Designerschuh mit Strumpf“ zu betreten. Wer über die Treppen am Heck kam und entsprechende Zugänge zum Restaurant über die Terrasse nutzte, der fand nicht mal die entsprechenden Hinweisschilder an den Eingängen vor! Somit vermischten sich nun die frustrierten Rückkehrer mit den Gästen in Badeschuhen im Restaurant. Da lässt sich sicherlich nachbessern! Entweder die Regelung etwas lockern, was zur Mittagszeit durchaus die sinnvollste Lösung wäre, oder Konsequenz in allen Bereichen und durchgehend an allen Zugängen. Nach kurzer Zeit war der „Überwachungsposten“ an der Tür dann verwaist und somit entsprechender Weg frei für alle „Schuhsünder“. Nachtrag: es blieb im weiteren Verlauf der Reise bei diesem Einzelfall!
Ein gelungener Ausklang des Tages war der Galaabend im Restaurant Vier Jahreszeiten. Gerne hätten wir an diesem Abend im Restaurant Artania gegessen, welches aber belegt war. Auch an Galaabenden steht das Lido Buffet Restaurant zur Verfügung, allerdings ist dann dort auch entsprechende Kleidung selbstverständlich.
Alle angebotenen Speisen zum Frühstück, Mittag- und Abendessen haben wir bislang als sehr schmackhaft empfunden, wenngleich die Auswahl auf internationalen Schiffen natürlich erheblich umfangreicher ist, was an den verschiedenen Nationalitäten der Gäste liegt. Im Vergleich zu anderen, deutschsprachigen Produkten empfinden wir das Essen an Bord der MS Artania jedoch als ansprechender und auch geschmacklich als ausgewogener. Gleiches gilt auch für den selbigen Vergleich mit internationalen Schiffen. Punktsieg für die MS Artania bzw. ihren Koch.
Leider war die Wartezeit im Vier Jahreszeiten Restaurant an diesem Abend mit etwa 1,5 Stunden für 3 Gänge relativ lang, was aber im entsprechenden Ablauf des Galaabends begründet war.
Tag 3: 21.06.2013 Torshavn / Färöer Inseln / Dänemark, 17 Tage Kreuzfahrt Island, Spitzbergen, Norwegen an Bord der MS Artania
Sonnenaufgang war heute um 03:44 Uhr und der Tag begann wie der gestrige Seetag mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen. Nach einem leckeren Frühstück im Lido Restaurant näherten wir uns langsam den Färöer Inseln. Jede Menge Seevögel begleiteten unser Schiff. Um 13:00 Uhr nahm die MS Artania den Hafenlotsen von Torshavn an Bord. Der Himmel zeigte sich inzwischen bewölkt, ließ aber immer wieder Platz für einige Sonnenstrahlen.
Foto: ein Basstölpel empfängt die MS Artania am frühen Morgen auf See
Langsam näherte sich die MS Artania der engen Hafeneinfahrt von Torshavn. Auf der Brücke ertönte inzwischen das Kommando für das Einfahren der Stabilisatoren, welche die permanente Dünung der letzten Nacht und die Seestärke 4 deutlich gemildert hatten. Torshavn ist die Hauptstadt der Faröer Inseln und liegt an der Ostküste Streymoys. Streymoy ist eine Insel mit einer Fläche von ca. 370 km² und an ihrer höchsten Stelle 789 m hoch. Die zweitgrößte Stadt ist Vestmanna an der Westküste der Insel.
Foto: konzentrierte Ruhe auf der Brücke beim Einlaufen in den Hafen von Torshavn
Die Geschichte von Torshavn begann vor vielen Jahrhunderten, als die Inseln von westnorwegischen Auswanderern entdeckt wurden. 1801 hatte die Stadt Torshavn 554 Einwohner, inzwischen sind es ca. 20.000 Menschen, was ca. 40% der färöischen Gesamtbevölkerung ausmacht. Etwas früher wie angekündigt lag die MS Artania am Pier in Torshavn und bald darauf gingen die ersten Passagiere an Land.
Foto: MS Artania im Hafen von Torshavn
Wer die Färöer Inseln zuvor noch nie besucht hat dem empfiehlt es sich wirklich, die Stadt Torshavn auf eigene Faust zu erkunden. Besonders sehenswert ist in diesem Zusammenhang nämlich die historische Altstadt welche von einem Wirrwarr aus Gassen und schmalen Durchgängen, vielen Stufen, Felsen und niedrigen, schwarz geteerten Häusern mit weißen Fensterrahmen geprägt wird. Das Besondere an Torshavn sind zweifelsfrei die historischen Holzhäuser aus dem Mittelalter, welche nie einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen sind und daher noch völlig im Originalzustand daher kommen. Wenn man das Herz der Stadt in Ruhe erkundet hat, dann lohnt sich auch ein Spaziergang entlang des gesamten Hafengebiets in dem unzählige Yachten und Fischerboote festgemacht haben. Diverse Cafes und Restaurants laden zu einem gemütlichen Verweilen ein.
Foto: der malerische Hafen von Torshavn
Da der Himmel immer mehr zuzog, entschieden wir uns für die Rückkehr zur MS Artania. Allerdings haben wir interessante Eindrücke mit auf das Schiff zurück gebracht und finden diese Destination als durchaus sehenswert.
Wir entschieden uns für ein Abendessen im Lido Buffet Restaurant. Die Atmosphäre zeigte sich heute schon deutlich entspannter und weniger hektisch als am ersten Abend. Die Pazifik Lounge empfiehlt sich für einen geselligen Ausklang des Tages, bevor das offizielle Abendprogramm dort beginnt.
Foto: auf den Färöer Inseln wird das Rasen mähen zum Abenteuer ;-)
Eine echte Überraschung fanden wir abends in Form eines großen Bildbandes über Island auf unserer Kabine. Alle Gäste mit Silber- und Goldstatus erhalten einen solchen. Das haben wir bisher bei keiner anderen Reederei bzw. noch auf keinem anderen Schiff vorgefunden. Klasse!
Von Bremerhaven bis nach Torshavn haben wir 710 Seemeilen (1.315 km) zurückgelegt.
Tag 4: 22.06.2013 – auf See an Bord der MS Artania, 17 Tage Kreuzfahrt Island, Spitzbergen, Norwegen
Der heutige Seetag gestaltete sich ruhig und mit viel Sonnenschein. Die vielen Ruhezonen auf den Decks haben geradezu dazu eingeladen, sich in die ausgelegten Decken zu rollen und von der Sonne wärmen zu lassen.
Inzwischen haben wir herausgefunden, dass es sich empfiehlt nicht direkt zu Beginn der jeweiligen Essenszeiten die Restaurants zu besuchen. Insbesondere das Lido Buffet Restaurant erfreut sich einer großen Beliebtheit und ist stets voll belegt. Die Lage entspannt sich jedoch mit fortlaufender Öffnungszeit. Eine Ausnahme stellt das Frühstück dar, denn das „Langschläfer-Frühstück“ bis 10:30 Uhr wird sehr gut angenommen.
Foto: MS Artania nimmt Kurs auf Island, der Insel aus Feuer und Eis
Nachmittags wurden die Passagiere neben dem üblichen Kaffee und Kuchen Gedeck in den Restaurants auf Deck 4 in der Phoenix Bar mit frischen Waffeln inkl. heißer Kirschen und Sahne verwöhnt. Der Außenbereich in der Phoenix Bar ist trotz recht frischer Temperaturen beinahe laufend gut gefüllt. Den ursprünglich dort befindlichen Pool vermisst wirklich niemand und der dadurch gewonnene Außenbereich entpuppt sich als einer der Haupttreffpunkte auf der MS Artania.
Foto: frische Waffeln in der Phoenix Bar
Unser Abendessen sollte heute im Vier Jahreszeiten Restaurant stattfinden, da im Lido Buffet keine Plätze verfügbar waren. Im Lido Buffet einen Platz zu bekommen gestaltet sich offenbar daher recht schwierig, weil der Wein inklusive ist und hier die Verweildauer bei einem oder mehreren entsprechenden Gläschen auch lange über die eigentliche Zeit für das Abendessen hinausgeht. So werden die Plätze von den Gästen unnötig lange belegt und nicht für nachfolgende frei. Natürlich ist der Tischwein auch in den anderen Restaurants (Artania und Vier Jahreszeiten) inklusive aber dort ist die Aussicht auf das Meer nicht so schön. Heute gestaltete sich der Ablauf und die Wartezeit zwischen den Gängen sehr zügig und angenehm. Der Service in den Restaurants ist durchweg sehr gut, freundlich und aufmerksam.
Foto: Abendstimmung an Deck, kurz vor der Küste von Island
Nach dem Abendessen hat sich die Pazifik Lounge als unser persönlicher Ort für den Tagesausklang entpuppt. Beim jeweiligen Cocktail des Tages lässt sich hier der endlose Blick auf das Meer und die langen, hellen Nächte genießen. Apropos, der offizielle Sonnenuntergang war für 00:02 Uhr angekündigt und der Sonnenaufgang für 2:56 Uhr. Das bedeutet, dass die Sonne zwar noch untergeht, es aber dennoch längst nicht mehr dunkel wird. Man könnte die verbleibende Helligkeit mit einem trüben Novembertag in Deutschland beschreiben. Obwohl sich der Himmel an diesem Abend absolut klar zeigte, sollten wir den eigentlichen Sonnenuntergang nicht mehr verfolgen können. Innerhalb von nur 10 Minuten zogen tiefe Wolkenfelder von See her auf und verdeckten die komplette Sicht auf die Sonne. Die wenigen Minuten in denen der Himmel zugezogen ist, entpuppten sich allerdings als sehr spektakulär. Das Wechselspiel zwischen Sonne und Wolken bot eine grandiose Naturkulisse vor der Küste von Island, die bereits in Sicht war.
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