Hansa Touristik: Westeuropa Kreuzfahrt Ocean Majesty 23.05.-03.06.2015
Reisebericht Teil 3 mit Lissabon, Vigo, La Coruna, Tag auf See
Donnerstag, 28.05.2015: Tag auf See und Ankunft in Lissabon
Um 04:00 Uhr verlassen wir die Hauptstadt von Andalusien und fahren auf dem Guadalquivir zurück in Richtung Chipiona. Die Fahrt auf dem Guadalquivir wird noch einmal zu einem unvergesslichen Erlebnis, denn gerade in der Morgendämmerung zaubert das erste Licht des Tages die schönsten Farbfacetten in die vorbeiziehende Landschaft. Die Seevögel gehen auf Nahrungssuche, Störche gleiten lautlos vorbei, die ersten Fischer sind unterwegs. Was für eine Idylle.
Foto: Sonnenaufgang auf dem Guadalquivir mit Ocean Majesty 28.05.2015
Die Hafenstadt Chipiona bleibt schließlich auf der Backbordseite zurück und der neue Zielhafen heißt Lissabon, den wir noch in der Nacht erreichen.
Freitag, 29.05.2015: Lissabon, Portugal
Lissabon, die Hauptstadt Portugals, liegt am nördlichen Ufer des Tejo, unweit der Flussmündung. Die Stadt steigt vom Flussufer aus betrachtet stufenförmig an mehreren Hügeln maximal 226 Meter empor. Die Einwohnerzahl liegt ungefähr bei 560.000 im unmittelbaren Stadtgebiet. Da wir in den vergangenen Jahren mehrfach in Lissabon gewesen sind, beschränkt sich unsere heutige Erkundungstour auf einen Besuch der Festungsanlage Castelo de São Jorge, einen Stadtrundgang und eine Fahrt mit dem Elevador de Santa Justa. Auch das sind keine Neuheiten die es für uns zu entdecken gilt, aber durchaus Sehenswürdigkeiten die man nach einer gewissen Zeit noch einmal ansteuern kann.
Die Festungsanlage erreichen wir auf dem Fußwege durch die Altstadt in wenigen Gehminuten vom Liegeplatz der Ocean Majesty aus. Der Aufstieg ist für Reisegäste mit Gehbehinderung nicht zu empfehlen, da die Wegstrecke sehr uneben und steil ist.
Das Castelo de São Jorge ist eine ehemalige Festungsanlage, die hoch über der Stadt thront und von der aus sich wunderbare Aussichten auf die Altstadt (Alfama) von Lissabon bis hin zur Brücke Ponte 25 de Abril bieten. Die Burg wurde Mitte des 11. Jahrhunderts von den Mauren erbaut und im Jahr 1755 von einem großen Erdbeben zerstört. Der Eintrittspreis liegt aktuell bei 8,50 EUR pro Erwachsenen. Kinder bis zu einem Alter von 10 Jahren sind frei. Das Castelo de S. Jorge besteht aus einer gut erhaltenen Burg, aus den Resten des alten Königspalastes und aus einem Wohnviertel für die Eliten.
Foto: Blick auf Lissabon vom Castelo de Sao Jorge 29.05.2015
Das Gelände erstreckt sich auf ungefähr 6.000 m² und beherbergt neben gut erhaltenen, ursprünglichen Laufwegen auch diverse Treppenaufgänge über die wir auf die oberen Turmmauern gelangen. Der Aufstieg auf die Turmmauern des Castelo de São Jorge wird mit unvergleichlichen Aussichtsmöglichkeiten auf die Stadt und die Burganlage belohnt. Die Altstadt von Lissabon, die Alfama, ist das ursprünglichste Stadtviertel von Lissabon und wurde von der Zerstörungskraft des Erdbebens weitgehend verschont. Wer nicht durch die Stadt laufen mag, dem bietet sich die Möglichkeit zu einer Fahrt mit der historischen Straßenbahnlinie 28.
Foto: Castello de Sao Jorge und Lissabon 29.05.2015
Vom Castelo de São Jorge aus ist der historische Elevador de Santa Justa zu erkennen, welchen wir später noch besuchen.
Nachdem die Festungsanlage erkundet ist, lohnt eine Pause auf einer Bank an einem der beiden großen Plätze des Geländes. Alternativ lädt das Burg Café zu einem Besuch ein, zahlreiche Schattenplätze im Außenbereich sind geradezu verlockend dafür.
Die Festungsanlage wieder verlassen, laufen wir durch die Altstadt bis zum Rossio, einem der schönsten und bekanntesten Plätze von Lissabon. Der offizielle Name ist Praca de D. Pedro IV., ein beliebter Treffpunkt der Lissaboner Einwohner. In der Mitte des Rossio befinden sich die Bronzestatue des Königs sowie ein imposanter Springbrunnen. Gerahmt wird der Platz von historischen Gebäuden und üppigem Baumbestand.
Nach all diesen visuellen Reizen empfehlen wir unbedingt einen Besuch in einer der zahlreichen Konditoreien von Lissabon. Dort bestellen wir die sündhaft leckeren Puddingtörtchen, die als Pastel de Nata oder Pasteis de Belem bekannt sind.
Foto: Pastel de Nata Puddingtoertchen Lissabon 29.05.2015
Es gibt inzwischen viele „Kopien“ dieser Original Puddingtörtchen, die immer noch in derselben Fabrik im Stadtteil Belem angesiedelt ist aber nur das Original schmeckt so unverschämt lecker, dass man gleich einen ganzen Karton von ihnen mitnehmen möchte. Auch wenn die Versuchung groß ist, belassen wir es dabei die Törtchen vor Ort zu verzehren. Nur wenn die Pasteis de Belem frisch aus dem Ofen kommen und der Pudding noch warm ist, sind sie so unwiderstehlich. Das ist auch der Grund, weshalb diese Törtchen nicht in einer „Getränkebude“ gekauft werden sollten sondern besser zu einem höheren Preis in einer „echten“ Konditorei. In kleineren Geschäften werden gerne die Backwaren vom Vortag angeboten, die längst nicht mehr so lecker schmecken.
Foto: Elevador de Santa Justa Lissabon 29.05.2015
Aber genug geschwärmt von süßen Leckereien. Wir laufen weiter entlang der zentralen Einkaufsstraße Rua Augusta bis zum Elevador de Santa Justa. Der markante Stahlfahrstuhl wurde erbaut im Jahr 1902 und verbindet seither den Stadtteil Baixa mit dem höher gelegenen Stadtteil Chiado. Die Kabinen des Aufzugs wurden bis ins Jahr 1907 von einer Dampfmaschine angetrieben, die anschließend von Elektromotoren ersetzt wurden. Der Aufzug ist 45 m hoch und besitzt heute noch original dekorierte Kabinen mit einer Kapazität von 24 Personen. Auf der oberen Plattform befand sich bisher immer ein Café von dem aus sich ein spektakulärer Ausblick über die Stadt bot. Das Café ist leider derzeit nicht mehr dort zu finden, die Aussicht aber ist geblieben. Mit dem Café verschwanden auch alle Stühle und Sitzmöglichkeiten, die Plattform ist nun völlig leer und mit Gummimatten ausgelegt.
Foto: Blick vom Elevador de Santa Justa in Lissabon 29.05.2015
Wir fahren wieder hinunter in die Altstadt und laufen die Rua Augusta weiter entlang bis zum Praca do Comercio. Der Praca do Comercio hat eine Größe von 170x170 Metern und zählt neben dem Rossio und der Praca da Figueira zu den drei wichtigsten Plätzen des Stadtteils. Bis zum verheerenden Erdbeben mit nachfolgendem Tsunami sah der Platz anders aus, der Königspalast wurde fast komplett zerstört und anschließend nicht wieder aufgebaut. Heute beherbergt das Gebäude um den Handelsplatz zahlreiche Büros, eine Post sowie die Zoll- und Hafenverwaltung. Das Zentrum des Platzes bildet die Reiterstatue des Königs Joseph I von Portugal.
Foto: Rossio in Lissabon 29.05.2015
Wir sind am Tejo angekommen und steuern auf direktem Wege die unterhalb der Altstadt liegende Ocean Majesty an.
Pünktlich um 14:00 Uhr verlassen wir den Liegeplatz und fahren vorbei an weiteren Sehenswürdigkeiten Stadt bzw. Umgebung.
Foto: Praca do Comercio in Lissabon 29.05.2015
Linksseitig des Tejo befindet sich das Wahrzeichen von Lissabon, die 1959 errichtete und 113 m hohe Christusfigur Christo-Rei im Stadtteil Almada auf einem Hügel. Kurz darauf unterqueren wir die Brücke 25 de Abril. Die 190 m hohe und 2.277 m lange Hängebrücke ist nach der Tsing-Ma Brücke in Hongkong weiterhin die längste Hängebrücke mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr. Sie stellt die Verbindung zwischen dem Lissaboner Stadtteil Alcantara mit der Stadt Almada sicher. Die Ponte 25 de Abril hat eine Breite von 30 m und wurde im Jahr 1966 fertiggestellt.
Foto: Ocean Majesty vor der Brücke 25 de Abril in Lissabon
Es folgt auf der rechten, also der Lissaboner Flussseite des Tejo, das Entdeckerdenkmal Padrão dos Descobrimentos im Stadtteil Bélem. Der 52 Meter hohe Betonbau wurde im Jahr 1960 eröffnet, das Dachgeschoss ist mit einem kostenpflichtigen Fahrstuhl zu erreichen. An der linken und rechten Seite des Monuments stehen 30 wichtige portugiesische Persönlichkeiten, an der Spitze hält Heinrich der Seefahrer eine Karavelle im Arm. Hinter dem Entdeckerdenkmal ist das 300 m lange, 1601 fertiggestellte Mosteiro dos Jeronimos (Hieronymuskloster) zu erkennen, welches seit dem Jahr 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.
Foto: Entdeckerdenkmal und Hieronymuskloster in Lissabon 29.05.2015
Einige Minuten später passieren wir die letzte Sehenswürdigkeit des heutigen Tages, den ebenfalls seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Torre de Belem. Der 1521 fertiggestellte Turm diente bis ins 19. Jahrhundert als Gefängnis und Waffenlager. Einst stand der Turm direkt im Wasser, aufgrund von Aufschüttungen am nördlichen Tejoufer hat er heute allerdings Landkontakt. Auf der gegenüberliegenden Flussseite gab es bis zum großen Erdbeben von 1755 einen zweiten Turm, der jedoch komplett zerstört wurde. Auf 35 Metern Höhe des Torre de Belem befindet sich heute eine Aussichtsplattform.
Foto: Torre de Belem in Lissabon 29.05.2015
Die Sehenswürdigkeiten von Lissabon im Überblick:
- Die Brücke Ponte 25 de Abril
- Die alte Straßenbahnlinie 28 in der Innenstadt
- Prachtstraße Avenida da Liberdade, die nach dem Vorbild der Avenue des Champs-Élysées in Paris angelegt wurde
- Der Elevador de Santa Justa, ein 45 Meter hoher Personenaufzug, der im Stadtzentrum von Lissabon den Stadtteil Baixa mit dem höhergelegenen Stadtteil Chiado verbindet.
- Das Entdeckerdenkmal Padrão dos Descobrimentos im Stadtteil Bélem am Ufer des Tejo
- Der Torre Vasco da Gama, ein 145 Meter hoher Aussichtsturm, der 1998 für die Weltausstellung erbaut wurde.
- Die 1959 errichtete 113m hohe Christusfigur Cristo-Rei (Almada) liegt zwar auf der südlichen Seite des Tejo, gilt aber als Wahrzeichen Lissabons.
- Castelo de São Jorge, eine Festungsanlage mit integrierter Burgruine, von der aus man einen herrlichen Blick über den Tejo und die Stadt Lissabon hat.
- Torre de Belém im gleichnamigen Stadtteil an der Tejomündung, der zwischen 1515 bis 1521 erbaut wurde und seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.
- Mosteiro dos Jerónimos (Hieronymus-Kloster), seit 1983 ebenfalls in der UNESCO Liste der Weltkulturerbe
- Überall in der Stadt bieten sich zum Teil wunderbare Aussichten auf den Tejo und das Stadtgebiet.
- Die Hauptkirche der Stadt, die Catedral Sé Patriarcalm dessen Bauarbeiten im Jahr 1147 an jener Stelle begannen, an der zuvor eine Moschee stand.
Die Ocean Majesty durchquert am Nachmittag bei sonnigem Wetter ein Seegebiet vor der Küste von Portugal mit durchschnittlich 5-6 Meter hohen Wellen. Trotz der relativ geringen Schiffsgröße meistert die Ocean Majesty die unruhige See mit Bravour, wenngleich das schöne Schiff komplett von der Gischt eingehüllt wird und einige Teller und Gläser die Fahrt nicht überstehen.
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Samstag, 30.05.2015: Vigo und La Coruna, Spanien bzw. ein Tag auf See
MS Ocean Majesty erreicht pünktlich um 07:00 Uhr den Hafen von Vigo in Nordspanien. Der Hafen ist allerdings nur für die Teilnehmer der Überlandausflüge nach Santiago de Compostella vorgesehen. Da wir den Wallfahrtsort Santiago de Compostella bereits vor einigen Jahren besucht haben, entscheiden wir uns die Strecke nach La Coruna an Bord der Ocean Majesty zurückzulegen.
Um 08:00 Uhr heißt es auch schon wieder „Leinen Los“ in Richtung La Coruna, wo gegen 20:00 Uhr die Ausfluggäste wieder an Bord kommen.
Um 19:00 Uhr laufen wir in den schönen Hafen von La Coruna in Nordspanien ein. Auch wenn wir hier leider nicht mehr von Bord kommen, so sind die Eindrücke die wir von der Hafenstadt vom Schiff aus bekommen, durchaus sehr positiv. Die Stadt verfügt über historische Bauten, einen hübschen Jachthafen und große Strände in unmittelbarer Nähe.
Foto: Ocean Majesty im Hafen von La Coruna 30.05.2015
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