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29.April 2016: AIDA Cruises: Die AIDAprima, das erste Familienschiff einer neuen Generation stellt sich vor - Teil 1

Erstanlauf der AIDAprima in Hamburg und Schiffsportrait Teil 1 von Deck 18 bis 14

Wir haben uns gleich nach dem Erstanlauf der AIDAprima in Hamburg an Bord umgesehen und das neuen Familienschiff auf einer Einführungsfahrt genau unter die Lupe genommen. Wo liegen die Stärken und welche Schwächen zeigen sich bei näherer Betrachtung? 

(Update 11/2017) Die AIDAprima war von Frühjahr 2016 bis Herbst 2017 das erste Kreuzfahrtschiff, welches als Ganzjahresschiff Kreuzfahrten ab/bis Hamburg unternommen hat. Insgesamt hat die AIDAprima den Hamburger Hafen zwischen April 2016 und November 2017 84 Mal angelaufen.

Der Erstanlauf in Hamburg

Die AIDAprima ist das neueste Kreuzfahrtschiff und zugleich auch das Flaggschiff der nun aus elf Kreuzfahrtschiffen bestehenden Flotte von AIDA Cruises. Die AIDAprima ist nicht nur das neueste sondern auch das größte Kreuzfahrtschiff, dass bisher für AIDA Cruises gebaut wurde. Das lange Warten auf diesen besonderen Moment, als ich der senkrechte Bug mit dem markanten Kussmund erstmals am Morgen des 21. April 2016 die Elbe hinauf in den Hamburger Hafen schiebt, hat sich gelohnt.

AIDAprima Erstanlauf im Hamburg am 21. April 2016

Foto: AIDAprima Erstanlauf in Hamburg am 21. April 2016

Mit einem exklusiv für AIDA-Fans gecharterten Begleitschiff fahren wir der neuen AIDAprima bei Hamburger Kaiserwetter, mit frischem Kaffee und einem gedeckten Frühstückstisch entgegen. Der Neuankömmling hat es offenbar eilig und ist etwas früher als erwartet in Sicht. Der große Moment naht, es ist 06:19 Uhr – die erste Begegnung! Pfiffe hallen durch die Luft, Flaggen werden geschwenkt, ein Hubschrauber umkreist die AIDAprima – was für ein Morgen im Hamburger Hafen. Was für ein Antrittsbesuch, voller Emotionen und Begeisterung. Wir begleiten das Kreuzfahrtschiff bei seinem Erstanlauf, zusammen mit zwei Schleppern und einem anderen Fahrgastschiff in den Hamburger Hafen.  

Das Feuerlöschboot „Branddirektor Krüger“ steht auch schon parat und komplettiert das morgendliche Begrüßungskommando. Ein durch die Wasserfontänen erzeugter, bunter Regenbogen leuchtet mit der Bemalung der AIDAprima um die Wette. Das ist wirklich prima!

AIDAprima mit Feuerlöschboot im Hamburger Hafen beim Erstanlauf

Foto: AIDAprima mit Feuerlöschboot im Hamburger Hafen beim Erstanlauf

Bildergalerie mit allen Bildern zum Erstanlauf der AIDAprima in Hamburg >>hier<<

Schiffsportrait der AIDAprima 

Unser erster Eindruck beim Betreten der AIDAprima, einem Kreuzfahrtschiff der neuen Generation - wie AIDA Cruises es ankündigt - ist sehr vertraut. Die AIDAprima gehört in die Flotte von AIDA Cruises, das ist nicht zu leugnen. Das bewährte und bekannte Farbkonzept hat man offenbar beibehalten.  

  • Unsere Kabine im Detail

Sesam öffne dich mit RFID-Technologie

Wir bewohnen eine Verandakabine Komfort (Kat. VE) auf Deck 11. Sofort fällt die Großzügigkeit ins Auge, überall ist ausreichend Platz, auch der Gang zwischen dem Bett und der Kabinenwand lässt die Begegnung zweier Reisegäste durchaus zu. Mit einer Größe von ca. 30m² wird die Lücke zwischen den bisherigen Balkonkabinen (ca. 20m²) und den Junior-Suiten (ca. 37m²) auf den AIDA Schiffen der Sphinx-Klasse geschlossen. Je nach Lage und Kategorie sind die Veranda-Komfortkabinen in ihrer Ausstattung leicht variabel. So verfügen zum Beispiel die Veranda-Komfort Kabinen der Kategorien VE und VB über einen begehbaren Kleiderschrank und bei den Veranda-Komfort Kabinen der Kategorien VD und VA sind Toilette und Dusche getrennt untergebracht. Die Größe der Veranda (Balkon) variiert zwischen 4-16m², je nach Lage der Kabine. 

Verandakabine Komfort Kat. VE, VB

Foto: Verandakabine Komfort Kat VE, VB

Neben dieser unterschiedlichen Aufteilung variiert auch das die Farbgestaltung von Deck zu Deck. Zu öffnen sind alle Kabinen nicht mehr mit dem herkömmlichen „Kabinenkarte-Einsteck-System“ sondern quasi berührungsfrei mit der so genannten RFID-Technik, bei der ein Chip (Transponder) in der Karte ein individuelles Signal zum Lesegerät an der Tür sendet und den Mechanismus zur Öffnung auslöst. Diese Technik selbst ist nicht neu und kam bereits am Ende des zweiten Weltkriegs zum Einsatz. Auf Kreuzfahrtschiffen dagegen wird sie erst seit wenigen Jahren eingesetzt. Komplettiert werden soll das System mit entsprechenden Armbändern, die wir bereits von einer großen US-Reederei kennen.

Fehlinformation oder verschobener Start

Hier auf der AIDAprima haben wir diese Armbänder allerdings ebenso wenig vorgefunden wie auch die damit verbundene Möglichkeit, an den Bars ohne die Kabinenkarte zahlen zu können. Auf Nachfrage hin hat es diese Armbänder bisher an Bord auch nicht gegeben. Man will offenbar erstmal alle anderen Dinge in den Griff bekommen und sich dann mit der Einführung dieses Systems befassen. Wie auch immer, was nicht da ist, kann man auch nicht näher betrachten.  

Flüstertüren statt Klapperfrust

Neu sind die Badtüren, die hochwertig anmuten und nicht mehr aus Pressholz sondern aus Milchglas gefertigt sind. Sie krachen bei Seegang nun auch nicht mehr zu oder schlagen ungewollt auf, sondern werden von einem Schließsystem gebremst. Ein weiterer, daraus resultierender Vorteil ist, dass sie bei Seegang klapperfrei im Schloss liegen und bei den Kabinenbewohnern, insbesondere nachts, keinen „Klapperfrust“ mehr auslösen. Die eleganten Milchglastüren lassen nun – im Vergleich zu bisherigen Türen – Licht in die Kabine scheinen. Ob und wie sich das störend auswirkt, muss abgewartet werden. Wir hatten damit keine Probleme. Die Türschlösser und -Griffe sind übrigens nicht mehr aus „billig“ anmutendem Plastik sondern aus hochwertigem Metall gefertigt.

Das stille Örtchen, das keines ist

Im Bad ist alles funktional angebracht, so wie man es von AIDA gewohnt ist. Eine enorme Geräuschkulisse geht, und das erwartet man nicht, von den Vakuumtoiletten aus. Diese wurden vom norwegischen Hersteller Jets Sanitary Systems geliefert und machen ihrem Namen alle Ehre. Neben der ungewohnten „Jet-Geräuschkulisse“ ist auch der Klappmechanismus sehr eigenwillig. Schon beim Öffnen traut man sich nicht, den Deckel mit Druck nach oben zu drücken – es knackt dann hörbar laut. Die Bäder bzw. Toiletten sind definitiv kein „stilles Örtchen“. Die GROHE Badarmaturen sind uns bereits von vielen anderen Kreuzfahrtschiffen bekannt. Ob die selbstschließenden Türen nun überall auf Begeisterung stoßen, wird der reguläre Betrieb zeigen. Will man z.B. „nur mal kurz“ die Hände waschen, so werden für diesen Zeitraum alle Gespräche mit anderen Kabinenbewohnern unmöglich. Sehr gut funktioniert das Lüftungssystem im Bad, denn auch beim heißen Duschen wird das Bad nicht komplett in Nebel gehüllt. Der Luftaustausch findet bereits in der fast komplett geschlossenen Duschkabine statt. Zu öffnen sind die Türen der Duschkabine durch ein im Glas eingestanztes Loch. Je nach Duschverhalten nicht immer eine praktische Lösung.

Die Badspiegel sind indirekt durch eine umlaufende Lichtleiste beleuchtet. Die schauen zwar toll aus, bieten für unseren Geschmack aber nicht genügend Licht. Es ist auch keine weitere Lichtquelle zuschaltbar. Ein Schminkspiegel ist vorhanden, kann aber  in den meisten Kabinenkategorien nicht bewegt werden. Er ist auf den Spiegeln befestigt.

Leise und funktional geht es in der Kabine und im begehbaren Kleiderschrank (je nach Kategorie) weiter. Alle Türen fallen selbst ins Schloss und klappern nicht. Die umklappbaren Ablagefächer können variabel genutzt werden, was eine sehr pfiffige Idee ist. Stauraum gibt es unserer Ansicht nach genügend.

Bad Verandakabine Komfort Kat VF, VC

Foto: Bad Verandakabine Komfort Kat VF, VC

AIDA kann es besser - dauerhaft Strom auf den Steckdosen

Ideal gelöst ist das von anderen Kreuzfahrtschiffneubauten bekannte, sehr lästige Problem der Stromversorgung nach dem Verlassen der Kabine. Zieht man die Zimmerkarte aus dem Schlitz, so werden auf der AIDAprima die Steckdosen weiterhin mit Strom gespeist. Das Laden von Akkus ist also selbst dann noch möglich, wenn man die Kabine verlässt. Auch nach umfangreicher Suche entdecken wir leider nur zwei Steckdosen und zwei weitere USB-Anschlüsse. Zu wenig für den heutigen Standardgebrauch an elektronischen Geräten mit Akkus. Wir vermissen praktische USB-Stecker neben dem Bett, um z.B. das Handy auch nachts aufladen oder das Tablet /den Laptop bei schwachem Akku am Bett nutzen zu können. Vielleicht steckt auch die Absicht dahinter, eben gerade sein Handy nicht am Bett laden zu können, um die Brandgefahr bei unsachgemäßer Ablage des Handys zu minimieren.

Der Schreibtisch kann an der Frontseite hochgeklappt werden und wird so zum Schminktisch. Je nach Kabinenkategorie ist der Stauraum im Bereich der Schreib- und Schminktische recht mager.

Kabinen mit zwei Bädern

Die Verandakabinen der Kategorien VD und VA halten ein kleines Highlight bereit, denn sie bieten zwei Bäder. In einem davon befinden sich Toilette und Waschbecken, in dem anderen die Dusche sowie ein weiteres Waschbecken. Die Lanaikabinen sind größtenteils ebenfalls mit zwei Bädern ausgestattet.

Bildergalerie mit allen Bildern zu den unterschiedlichen Kabinenkategorien <<hier>>

Schiffsrundgang von Deck 18 nach Deck 03 auf der AIDAprima

Beginnen wir unseren Rundgang über die AIDAprima auf dem oberen Deck und arbeiten uns kontinuierlich in Richtung Deck 3 vor. Dabei legen wir nun bewusst weniger Wert auf Hinweise von verarbeitetem Blattgold und der Benennung von Kunstobjekten sondern vielmehr auf die praktische Sichtweise eines regulären Kreuzfahrtgastes.

  • AIDAprima Deck 18

Auf Deck 18 befindet sich im vorderen Schiffsbereich das FKK-Deck, zu dem man über eine Art Treppenturm mit integrierter Umkleidekabine Zugang von Deck 17 aus erhält. Das FKK Deck ist von keiner Seite aus einsehbar, insgesamt zählen wir hier 130 Sonnenliegen bzw. Stühle. Unter einem Sonnenschutz befindet sich  ein Whirlpool. Einen Regenschutz vermissen wir dagegen.

AIDAprima Whirlpool auf FKK Deck

Foto: AIDAPrima Whirlpool auf FKK Deck

AIDA Racer – die geniale Indoor-Doppel-Wasserrutsche

Ebenfalls auf Deck 18 im hinteren Schiffsbereich liegen die Zugänge zur den Doppel-Wasserrutschen, dem AIDA Racer. Diese beiden, über vier Decks führenden Röhren-Kanäle sind die längsten Indoor-Wasserrutschen auf See. Beide Röhren verlaufen identisch – eine auf der Backbordseite und eine auf der Steuerbordseite des Schiffes, so dass sogar echte Rennen mit Zeitmessung möglich sind. Die Rutschdauer haben wir, je nach Größe und Gewicht der rutschenden Person, mit 15-20 Sekunden gemessen.

Wasserrutschen auf Kreuzfahrtschiffen sind nicht neu, auf der AIDAprima ist aber die Idee neu durchdacht, denn die Rutschen sind ganzjährig nutzbar. Start- und Zielpunkt sind so angeordnet, dass man zu keiner Zeit ins Freie laufen muss. Die zum Teil transparenten Röhren durchlaufen auch die Außenbereiche auf Höhe des Schornsteines, enden aber wieder im Schiffsinneren. Ein gläserner Turm ermöglicht von Deck 14 (im Bereich Kids-Club) aus den Zugang über Deck 15 bis hinauf auf Deck 18. Die Einführung zweier Indoor-Wasserrutschen ist hinsichtlich des geplanten Einsatzgebietes der AIDAprima wunderbar. Wir haben auf anderen Kreuzfahrtschiffen bereits mehrfach frieren müssen, um die Wasserrutschen nutzen zu können.

AIDAprima Start AIDA Racer Wasserrutschen

Foto: AIDAprima Start AIDA Racer Wasserrutschen

Bildergalerie mit allen Bildern von Deck 18 <<hier>>

  • AIDAprima Deck 17

Fernsicht und Sonne genießen

Auf Deck 17 liegen eigentlich keine nennenswerten, öffentlichen Bereiche der AIDAprima. Am Heck durchlaufen die Röhren der Wasserrutschen das Deck und im vorderen Schiffsteil sind Freiflächen für Liegestühle zu finden. Diese sind zum Teil sehr schön hinter Windschutzwänden gelegen, so dass auch an kühleren Tagen die Sonne wunderbar zu genießen ist. Als besonderes Feature sind unterhalb vom Signalmast zwei Aussichtsplattformen zu nennen, von denen aus sich eine einzigartige Fernsicht bietet. Sogar je zwei Ferngläser sind hier installiert.

AIDAprima Aussichtsdeck beim Signalmast

Foto: AIDAprima Aussichtsdeck beim Signalmast

Bildergalerie mit allen Bildern von Deck 17 <<hier>>

  • AIDAprima Deck 16

Im hinteren Schiffsbereich ist das neue Activity-Deck Four Elements untergebracht, welches ein besonderes Urlaubsvergnügen für kleine und große Abenteurer bereithält. Auf Deck 16 befindet sich genauer gesagt der Indoor-Hochseilgarten. Der bisher einzige dieser Art auf See. Schaut man von unten zu, sieht alles ganz einfach aus. Scheinbar völlig leichtfüßig schweben die Kletterer fast jeden Alters über den Köpfen der Gäste hinweg. Schaut man sich die Situation von oben an, wirkt alles bereits deutlich kniffliger. Zunächst besteigt man einen kleinen Heißluftballon, hangelt sich über schwingende Brücken, einen Sternenweg entlang über Wolken und durchkriecht eine Röhre. Im weiteren Verlauf wird eine Rakete balancierend überwunden, ein Fliegender Teppich erklommen und ein schmaler Steg bezwungen. So abenteuerlich diese Kletterpartie auch ist, die Sicherheit aller Gäste steht an oberster Stelle.

AIDAprima Sicht auf Klettergarten im Four Elements

Foto: AIDAprima Sicht auf Klettergarten im Four Elements

Klettergärten gibt es schon, nicht aber solche die vor Wind und Wetter geschützt unter einem teilweise auffahrbaren Hallendach liegen. Der Parcours an sich ist außerdem ebenso neu wie die einzelnen, zu überwindenden Hindernisse. 

Voraussetzungen für den Klettergarten:

Vor dem ersten Klettern muss eine „Klettergartenlizenz“ abgelegt werden, Kinder dürfen erst ab 6 Jahren bzw. einer Körpergröße von 1.30m den Klettergarten besteigen. Das Tragen der ausgehändigten Spezialausrüstung ist Pflicht. Zwischen den einzelnen Parcours gibt es immer wieder die Möglichkeit, sich auszuruhen oder die Kletterpartie ganz abzubrechen.

Sportplatz, Eislaufbahn und Lebkuchen mit Glühwein – der besondere AIDA-Moment

Abgegrenzt vom Four Elements liegt im Außenbereich der AIDAprima der Sportplatz, der sich im Winter in eine 200m² Eisbahn verwandelt. Während im Sommer jede Art von Ballspielen ausgeübt werden kann, sollen die Gäste im Winter die Möglichkeit haben Schlittschuh zu laufen, Eishockey und Curling zu spielen und sich in der Advent- und Vorweihnachtszeit dazu einen echten Glühwein zu genehmigen. Neben diesem coolen Eis-Fun-Erlebnis unter freiem Himmel ist auch ein Weihnachtsmarkt mit kulinarischen Leckerbissen geplant.

Eine Eisbahn auf See ist zwar ebenfalls nicht neu, dieses Konzept hier wurde aber für den deutschsprachigen Markt und das Einsatzgebiet der AIDAprima optimiert und ist insgesamt stimmiger. Eislaufen unter freiem Himmel auf der Nordsee im Winter, dazu ein Glas Glühwein und ein Stück Lebkuchen – so stellt man sich das romantische, moderne Kreuzfahrterlebnis vor. Zwingend benötigen wird man ein solches Erlebnis natürlich nicht, cool ist es dennoch! Eben ein ganz besonderer AIDA-Moment.

AIDAprima Sportaussendeck und Eisbahn im Winter

Foto: AIDAprima Sportaußendeck und Eisbahn im Winter

Ebenfalls auf Deck 16 liegt der obere Bereich des neuen Beach Club, den wir aber auf Deck 15 beschreiben werden.

Das Patiodeck – vom Winde verweht

Als eines der Highlights auf der neuen AIDAprima wird das Patiodeck im vorderen Schiffsbereich, hoch über dem Meer angekündigt. Eine chillige und exklusive Loungeatmosphäre wird angekündigt. Dazu gibt es eine eigene Bar sowie einen Concierge Service. Zutritt haben alle Bewohner der Suiten sowie der auf Deck 16 gelegenen Panorama Kabinen der Kategorie VP. Die bereits von anderen Kreuzfahrtschiffen bekannte „Club-Etage“ für die Luxury-Kundschaft hat nun also auch bei AIDA Cruises Einzug erhalten.

exklusives Patiodeck für Suitenbewohner auf der AIDAprima

Foto: exklusives Patiodeck für Suitenbewohner auf der AIDAprima

Und in der Tat, es wurde nicht zu viel versprochen! Schon beim Betreten wird deutlich, „hier fühle ich mich wohl.“ Gemütliche Lounge Sessel mit dicken Auflagen, großzügige Cabanas, große Relaxliegen und – als Krönung – zwei Infinity-Pools mit atemberaubendem Bugblick. Eine integrierte Bar rundet den positiven Eindruck ab.

Die Sache hat allerdings einen Haken, das Patiodeck hat kein Dach! In der Praxis schaut es nun so aus – und wir sind diverse Male hier oben gewesen – dass dieses Deck im Grunde gar nicht nutzbar ist. Schon im Hafen weht hier oben eine nette Brise, die eine oder andere Liege macht sich selbständig und auf den Sichtschutz bei den Cabanas hat man offenbar gleich verzichtet. Nach dem Ablegen werden schleunigst alle losen Gegenstände gesichert und der komplette Bereich mehr oder weniger evakuiert. Der Gast wird hier vom Winde verweht, sofern draußen nicht mindestens 25 Grad, Sonnenschein und weniger als Windstärke 2 vorherrschen. Blöd auch, wenn mal der eine oder andere Sommerschauer über das Schiff niedergeht, denn dann herrscht hier sofort „Land unter“. Bei Windstärke 6 sind auch mal die Türen komplett geschlossen, wie wir erleben konnten. Dann rauschen ungesicherte Gegenstände und auch die Sonnenliegen ganz gerne flott über die großen Deckflächen. Der Fahrtwind des Schiffes alleine reicht aus, um es hier oben „dauerpustig“ zu machen. Wir würden diese scharfe Kritik gar nicht äußern, wäre da nicht das anvisierte Fahrtgebiet der AIDAprima in unseren nördlichen Gewässern. Die warmen, windstillen Sommertage jenseits der 25 Grad Marke kann man an einer Hand abzählen. Der Architekt sollte schleunigst zum Nachsitzen antreten.

AIDAprima Infinity-Pool mit Bugblick auf Patiodeck

Foto: AIDAprima Infinity-Pool mit Bugblick auf Patiodeck

Eine Lösung wird kommen

Fairer Weise räumen wir ein, dass es auf anderen Kreuzfahrtschiffen hier oben ebenfalls offene Exklusivbereiche gibt, die aber sind zumindest teilweise überdacht. Die Lösung – und die wird kommen, da sind wir uns sicher – ist ganz simpel. Entweder rüstet man ein Sonnensegel bzw. adäquaten Wind- und Regenschutz nach oder baut auf der AIDAperla ein Dach darauf und tauscht die Schiffe hinsichtlich ihrer Einsatzgebiete aus. Die Einführung eines solchen Exklusivbereiches ist grundsätzlich gut. So oder so bleibt ein Wehrmutstropfen für die „normalen“ Kreuzfahrtgäste, denn ab sofort ist kein freier Bugblick mehr möglich. Die einzige Möglichkeit ist die kleine Aussichtsplattform auf Deck 17.

Bildergalerie mit allen Bildern von Deck 16 <<hier>>

  • AIDAprima Deck 15

Folie statt Glas

Auf Deck 15 liegen gleich mehrere bedeutende Neuheiten an Bord der AIDAprima. Eine davon ist der bereits genannte Beach Club, der auf Deck 16 über eine große Galerie verfügt.  Die ist tagsüber ein perfekter Rückzugsort um es sich auf einer der zahlreichen Entspannungsinseln oder einer bequemen Sonnenliege gemütlich zu machen. Abends verwandelt sich die Galerie in eine chillige Empore, von der aus sich ein toller Blick auf die täglichen Beachpartys bietet.

AIDAprima Beach Club Blick von oberer Ebene

Foto: AIDAprima Beach Club Blick von oberer Ebene

Egal zu welcher Jahreszeit, im Beachclub herrscht an 365 Tagen im Jahr Sommerfeeling. Die Dachkonstruktion besteht erstmalig in der Kreuzfahrtbranche nicht aus den bekannten, wuchtigen Glaselementen sondern aus leichten Verstrebungen zwischen denen eine Spezialfolie angebracht ist. Die spart nicht nur Gewicht sondern sorgt auch für eine herrliche, offene Beach-Atmosphäre inkl. Sonnenbräune. Etwas schade ist allerdings, dass die Folie viel von der Farbintensität des klaren, blauen Himmels schluckt und ihn immer milchig weiß erscheinen lässt.

AIDAprima Beach Club, Pool und Relaxliegen

Foto: AIDAprima Beach Club Pool und Relaxliegen   

Endlich ein richtiger Pool an Bord

Der neue Pool ist der bisher größte auf einem AIDA-Schiff und er weist eine Besonderheit auf, die uns sehr gut gefällt. Über einen offenen Kanal ist er mit dem Außenpool verbunden und gewinnt dadurch nicht nur an Größe sondern ermöglicht auch an kalten Wintertagen die Nutzung des Außenpools ohne dabei das wärmende Wasser verlassen zu müssen. Das Konzept erscheint uns gut durchdacht und perfekt umgesetzt. Die Glaselemente, welche den  Beachclub vom äußeren Poolbereich trennen, sind bei Bedarf vollständig wegdrehbar und lassen ein einmalig schönes und großzügiges Areal entstehen. Die AIDAprima ist das erste AIDA-Schiff auf dem wirklich das Gefühl von Großzügigkeit und Offenheit aufkommt, wenngleich natürlich die Passagierzahl gestiegen ist. Das Schiff wirkt insgesamt deutlich weniger „verbaut“ und luftiger als die Einheiten der Sphinx-Klasse. Und endlich befindet sich ein richtiger Pool an Bord.

Beachpartys vor atemberaubender Kulisse

Jeden Abend steigen im Beach Club dann die Beach Partys, zum Beispiel mit lateinamerikanischen Rhythmen oder zu top aktuellen Diskoklängen vor einer atemberaubenden Kulisse mit Lasershows, Wasserleinwand und illuminiertem Foliendach. Das ist in der Branche bisher einmalig und wirklich großartig. Vorbei die Zeiten, in denen man sich in einer engen Diskothek, die im schlimmsten Fall irgendwo auf einem unliebsamen Deckabschnitt im Dunkeln lag, auf dem letzten freien Quadratmeter vergnügen musste. Sollte es unter dem Foliendach einmal zu heiß werden bzw. die Klimatisierung nicht ausreichen, so öffnet sich an der Decke einfach eine große Luke und die heiße Luft kann ungehindert abziehen. Ideal gelöst ist auch die seitliche Anordnung der Show-Bühne, denn sie ist nicht der Mittelpunkt im Beach Club und fällt tagsüber kaum auf. Sowohl die Tanzfläche davor als auch die Bühne selbst werden außerhalb der Veranstaltungszeiten als Stellfläche für Sonnenliegen genutzt.

AIDAprima Beach Club Party

Foto: AIDAprima Beach Club Party

Die beliebte, sternförmige AIDA Bar ist ebenfalls von den unteren Decks hier oben in den Beach Club umgezogen, was unserer Meinung nach die perfekte Idee ist. Die AIDA Bar war immer schon ein beliebter Treffpunkt, lag für unseren Geschmack allerdings an einem völlig unattraktiven Ort im Schiff. Das hat sich nun geändert, denn eine bessere Atmosphäre als im Beach Club gibt es kaum.

Im Außenbereich öffnen sich dem Passagier viele Freiflächen, an der Pool Bar kann der Durst gestillt werden und je ein traditionelles Shuffleboard und Schachfeld dürfen natürlich nicht fehlen. Begeisterte Golfer nutzen die Driving-Cage-Anlage zum Abschlag oder verabreden sich zu einem Minigolfturnier.

Der stylische Wave Club ist neuer Treffpunkt für Teenager zwischen 12-17 Jahren. Spannende Ausflüge, Multimedia-Workshops oder einfach in der Lounge mit Freunden chillen, im Wave Club steht immer eine große Abwechslung auf dem Programm. Außen umrundet ein Joggingparcours das Deck und etwas abseits vom Geschehen liegt der Zielpunkt der AIDA Racer Wasserrutschen. Insgesamt ist alles sehr gut durchdacht.

Ganz hinten im Schiff heißt es wieder Action und Spaß für alle Generationen, denn hier befindet sich die mittlere Ebene des neuen Activity-Deck Four Elements.

Grenzenlose Freiheit auf dem Skywalk, 45m über dem Meeresspiegel

Das nächste und auf diesem Deck zugleich letzte Highlight wartet schon, der so genannte Skywalk auf beiden Seiten der AIDAprima. Der Skywalk umrundet einmal die gläsernen Aufzugschächte der auffälligen Panoramaaufzüge am Heck der AIDAprima.

Auch diese Idee ist grundsätzlich nicht neu, denn Princess Cruises bietet hier zum Beispiel auf zwei ihrer Schiffe im Poolbereich den Sea Walk, der in einer Höhe von 40m genau 8,5m über die Bordwand hinaus ragt und TUI Cruises lockt mit dem 11m² großen, Blauen Balkon in einer Höhe von 37m über dem Meeresspiegel.

AIDA Cruises hat mit dem Skywalk unserer Meinung nach aber die spektakulärste Variante aller bisherigen Glasbalkone. Er ist zwar nicht länger als der von Princess Cruises, aber dafür komplett verglast und nach oben hin offen. Insgesamt wirkt der Skywalk durch seine Bauart deutlich beeindruckender als die anderen Varianten. Der Blaue Balkon von TUI Cruises ist zudem eher ein Ort zum Sitzen, der Skywalk bei AIDA muss durchlaufen werden.

Skywalk im Abendlicht AIDAprima

Foto: Skywalk im Abendlicht AIDAprima

Bildergalerie mit allen Bildern von Deck 15 <<hier>>

  • AIDAprima Deck 14

Wir nutzen die äußere Hecktreppe und gelangen so auf das darunter liegende Deck 14

Hier liegt direkt die Bar das 5. Element mit einem großzügigen Außenbereich von dem aus sich ein phantastischer Blick auf das gesamte Heck der AIDAprima bietet.

AIDAprima Fahrwasser und Lanai Bar nach Sonnenuntergang

Foto: AIDAprima Fahrwasser und Lanai Bar nach Sonnenuntergang

Spaß und Abwechslung für die ganze Familie

Diese Bar ist integriert in die Hauptebene des neuen Activity-Deck Four Elements. Bei der Namensfindung hat man sich übrigens an den vier Elementen Wasser, Luft, Erde und Feuer orientiert. Egal, ob man sich im bereits genannten  Hochseilgarten vergnügt oder lieber entspannt auf einem Gummireifen den Lazy River entlang treibt, hier ist immer etwas los. Das Four Elements bietet auf einer Fläche von 2.800 Quadratmetern Spaß für die ganze Familie. Zum Public Viewing von Sportveranstaltungen versammelt man sich vor der riesigen LED-Wand, eine kleine Tribüne mit Sitzmöglichkeiten ist auch vorhanden. Auf dem Programm im Four Elements stehen regelmäßig „Familien-Klettern“, „Familien-Rutschen“ und besondere Veranstaltungen speziell für die Kids und Teens. In unmittelbarer Nähe wartet  der neue Kids Club darauf, von den drei bis elfjährigen Abenteurern entdeckt zu werden. Im ganz neuen Mini Club werden gegen einen geringen Aufpreis von 10,- EUR/Stunde nun auch die jüngsten Kreuzfahrtgäste zwischen 6 Monaten und 3 Jahren professionell betreut. Gleichzeitig können die Kinder von 3 bis 11 Jahren ein Piratenschiff unter Palmen unsicher machen oder im abgegrenzten Planschbecken spielen.

Sowohl der Wave Club auf Deck 15 als auch der Kids- und Mini Club schließen an das Activity-Deck an, was gemeinsame Unternehmungen besonders entspannt gestaltet. Die Erwachsenen können sich eine Auszeit nehmen und die Kinder haben die Möglichkeit eigene Wege zu gehen, ohne dabei die Eltern komplett aus den Augen zu verlieren. Ein solches Angebot ist in dieser Form bisher einmalig in der Branche.

Da soviel Bewegung und Aktivität auch hungrig machen, schließt das Familienrestaurant Fuego an das Four Elements an. 

Activity-Deck Four Elements AIDAprima

Foto: Activity-Deck Four Elements AIDAprima

Das Fuego Familienrestaurant liegt nur wenige Schritte vom Kids Club und dem Activity-Deck Four Elements entfernt, die Gerichte und Buffets sind abgestimmt auf den Geschmack der kleinen Kreuzfahrer, aber auch Erwachsene kommen natürlich auf ihre Kosten. Es gibt ein extra Kinderbuffet und auch die Höhe der Theken ist extra für Kinder optimiert worden. An einer Burger- und Pastastation kann man sich zum Beispiel seine eigenen Burgerkreationen selbst zusammenstellen und frisch zubereiten lassen. Eine Art mobiler „Buzzer“ informiert bzw. vibriert bei Fertigstellung des Burgers, den man somit ohne lange Wartezeit vor der Station abholen kann. Das Fuego Familienrestaurant bietet sowohl einen Innen- als auch einen „Außenbereich“ (integriert im Four Elements Innenbereich) und ist eine interessante Alternative zu den bisher bekannten Buffetrestaurants von AIDA. Vor dem Fuego Restaurant können Eltern Babybrei zubereiten oder dem kleinsten Nachwuchs ein Fläschchen aufwärmen. Sogar eine Mikrowelle gibt es hier.

AIDAprima Fuego restaurant Aussenbereich im Four Elements

Foto: AIDAprima Fuego Restaurant Aussenbereich im Four Elements

Bildergalerie mit allen Bildern von Deck 14 <<hier>>

Es bleibt spannend und gibt noch viel zu entdecken…


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